Statistik: Navi-Diebstahl aus dem Auto lohnt sich nicht mehr

Sinkende Zahlen machen es möglich: Rhein-Berg zählt zu den Kreisen mit der geringsten Kriminalitätsbelastung.

Rhein.-Berg. Kreis. Jetzt träumt der Landrat von der Champions League. Vom landesweit siebten Platz hat sich Rhein-Berg bei der Kriminalitätsstatistik im vergangenen Jahr auf Platz vier vorgearbeitet. In diesem Jahr soll im Wettbewerb der wenigsten Straftaten mindestens Platz drei erreicht werden.

Fast überall sinkende Zahlen im Vergleich zu 2008, da guckten Behördenchef Rolf Menzel und die Spitzenbeamten der Kreispolizei zufrieden. Die Straftaten insgesamt gingen um 7,8 Prozent auf 13.409 zurück. Gut die Hälfte davon wurde auch aufgeklärt. Rückgänge sind vor allem bei der Straßenkriminalität und den Wohnungseinbrüchen zu verzeichnen.

Weniger Straßenkriminalität, das erklärt sich hauptsächlich durch weniger Diebstähle aus Pkws. Der Markt regelt nämlich auch die Ganovenwelt: Navigationsgeräte sind mittlerweile neu so billig, dass ihr Diebstahl kaum mehr lohnt.

Als besondere Ermittlungserfolge verbucht die Polizei unter anderem die Festnahme eines Bergisch Gladbacher Drogendealers im Februar, bei dem 85 Kilo Haschisch und Marihuana im Marktwert von 750.000 Euro sichergestellt werden konnten. An zehn Kilo davon dürfen künftig die Spürhunde der Polizei trainieren.

Und auch der Vergewaltiger eines elfjährigen Mädchens in Wermelskirchen konnte schnell überführt werden. Ihm wurden noch weitere, auch exhibitionistische Taten in der Region nachgewiesen. Statt einer Verurteilung erfolgte inzwischen aber die Einweisung in eine psychiatrische Klinik.

Beim Vergleich der Kommunen verzeichnen Wermelskirchen, Leichlingen und Overath gegen den Trend mehr Straftaten. In Wermelskirchen stiegen zum Beispiel die Wohnungseinbrüche und Körperverletzungsdelikte, in Leichlingen gab es bei den Geschäftseinbrüchen einen Sprung von zwei auf 20.

Die Burscheider Zahlen bewegen sich weitgehend auf dem Vorjahresniveau. Bei der Häufigkeitszahl (Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner) kann sich die Stadt im Vergleich die drittsicherste im Kreisgebiet nennen.

Bei den Tatverdächtigen schlägt im Übrigen mittlerweile offenbar auch der demografische Wandel zu: Während die Zahl der über 21-Jährigen steigt, sinkt sie bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen leicht.