Burscheider besteht den Hitze-Triathlon von Roth

Dirk Riemscheid (45) ist bei Temperaturen bis zu 38 Grad bei der fränkischen Challenge an den Start gegangen — und ins Ziel gekommen.

Daumen hoch! Dirk Riemscheid hat seine erste Langdistanz absolviert.

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Burscheid. 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer mit dem Rad fahren — und zum guten Abschluss noch 42 Kilometer laufen. Das ist selbst für trainierte Athleten bei kühler Witterung eine Herausforderung. Doch bei Spitzentemperaturen bis zu 38 Grad mussten am Wochenende tausende von Sportlern beim renommierten Triathlon im fränkischen Roth an den Start gehen. Einer von ihnen war der Burscheider Dirk Riemscheid. Und: Im Gegensatz zu hunderten anderen Läufern, die bei der Hitze aufgeben musten, kam er ins Ziel.

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„Das war meine erste Langdistanz“, freut sich der 45-jährige Pilot zwei Tage nach der Strapaze, die ihn allerdings relativ cool gelassen habe. „Ich habe zu keinem Zeitpunkt daran gedacht, auszusteigen. Und mir geht es jetzt erstaunlich gut. Ich habe sogar keinen Muskelkater, keine Blasen an den Füßen und keinen Sonnenbrand.“

Und das, obwohl der Burscheider beim Radfahren zu wenig zu sich genommen hätte, um seinen Energiespeicher aufrecht zu erhalten. „3500 Kalorien hätte ich zuführen müssen, aber es waren nur 1000.“ Ein fataler Fehler, der aber nicht in der Aufgabe sein Ende fand. „Aber ich war beim Laufen langsamer, als ich erwartet hatte.“

Am Ende kam Dirk Riemscheid als 1872. ins Ziel. In einer Zeit von 13 Stunden, 14 Minuten und 39 Sekunden. Eine enorme Leistung nicht nur bei den klimatischen Verhältnissen: Der 45-Jährige trainiert erst seit dreieinhalb Jahren für den Triathlon.

Angepirscht hat er sich von die Sprintdistanzen (0,75 Kilometer Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, 5 Kilometer Laufen) über Kurz- und Mitteldistanzen bis zum so genannten 70.3, der halben Ironman-Distanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren, 21,1 Kilometer Laufen). Den legendären Ironman auf Hawaii allerdings könne sein Ziel nicht mehr sein. Zu hoch liege die Meßlatte der Zeiten für die entsprechende Qualifikation.

Allerdings müssen auch die Teilnehmer des Rother Triathlons schnell sein. Wer über das Internet einen Platz haben wolle, habe nur 120 Sekunden nach der Eröffnung der Anmeldung Zeit, einen Platz zu ergattern. Deshalb hat Riemscheid den Start im kommenden Jahr direkt vor Ort klargemacht. Mit einem persönlichen Trainer, den er seit zwei Jahren hat, kann er nun in den kommenden Monaten an besseren Zeiten arbeiten.

„Das ist einfach eine Möglichkeit, seine eigenen Grenzen auszuloten“, beschreibt er seine Motivation für den Ausdauersport. „Bis zum 35. Lebensjahr habe ich mich nur zum Spaß bewegt.“ Danach sei er über die ersten längeren Distanzen zum Marathon gekommen. „Aber ich hatte Überlastungsbeschwerden und falsches Training.“ Dann habe er sich zusätzlich aufs Rad gesetzt. Und habe mit dem Kraulen begonnen. „Ich habe gemerkt, dass ich meine Leistungsfähigkeit beim Triathlon viel besser verteilen kann.“