Burscheider Madln können jodeln

Bei der sechsten Auflage der Wiesn wählen die Schützen und ihre Gäste eine „Miss Oktoberfest“.

Burscheid. „Oans, Zwoa, G’suffa!“ — zwar liegt die Wiesn-Saison schon einige Tage zurück, aber im Burscheider Schützenhaus wurden am Freitagabend noch einmal die Laugenbrezel und einige Liter Oktoberfest-Bier verkauft. In Dirndl, Lederhose und karierten Hemden war die Stimmung im Festsaal der Schützen perfekt. Bereits zum sechsten Mal wurde das Schützenhaus zum Festzelt umfunktioniert.

Von Anfang an mit dabei: die Musikgruppe „Die Sumpfkröten“ aus dem Salzburger Land. Kennengelernt haben sich die Schützen und die Musiker schon vor dem ersten Oktoberfest in Burscheid. Im Weinzelt auf dem Oktoberfest in München spielten sie und begeisterten das Publikum. Auch die Schützen waren von der Band angetan und orderten die stimmungsvolle Truppe für ihr eigenes Fest. „Seitdem sind sie dabei“, erklärt Schützensprecher Frank Berger.

Ein besonderer Höhepunkt am Freitag war die Wahl zur ersten „Miss Oktoberfest Burscheid“. Einziges Kriterium zur Teilnahme an dem Wettbewerb war die passende Kleidung der Frauen: Es musste natürlich ein waschechtes Dirndl sein.

In der ersten Runde mussten die Frauen ihr musikalisches Können unter Beweis stellen: Wer das Alphorn zum Klingen brachte, durfte auf der Bühne bleiben. Auch in der zweiten Runde ging es musikalisch weiter. Klassisch bayrisch musste vor dem Publikum gejodelt werden. Dass sich hier die Spreu vom Weizen trennte, bewies die Gewinnerin des Abends. Yvonne Bergheim machte ihre Sache so gut, dass sie einstimmig vom Publikum zur ersten „Miss Oktoberfest Burscheid 2011“ gewählt wurde. „Ich hätte nicht gedacht, dass der Abend so ausgeht“, freut sich die 17-Jährige. Im Dirndl ihrer Mutter hatte sie auf der Bühne ihr Bestes gegeben. „Das hat mir Glück gebracht“, erzählt sie. Zur Teilnahme hatten sie ihre Freunde bewegt: „Das Jodeln war mir ein bisschen peinlich, aber der kleine Wettbewerb hat dennoch sehr viel Spaß gemacht.“

Neben der blau-weißen Dekoration an den Wänden und den passenden Tischdecken auf den Bierzeltgarnituren gaben sich die Schützen auch in diesem Jahr viel Mühe mit der originalgetreuen Umsetzung des Oktoberfestes: Schweinshaxe, Sauerkraut, Weißwurst und süßer Senf. Zu den traditionell bayerischen Leckereien durfte die Mass Bier nicht fehlen.

Mittlerweile hat sich das Oktoberfest der Schützen als jährliche Veranstaltung etabliert: Das gemischte Publikum feierte bis in die Nacht hinein. Ob Jung oder Alt, die Buam und Madln hatten eine Riesengaudi. Mit dem Original in Bayern konnte das Fest der Schützen auch in diesem Jahr locker mithalten.