Die ersten 31 Flüchtlinge sind an der Höhestraße angekommen

Der Bus mit den Neuankömmlingen traf am späten Sonntagabend ein. Die Menschen stammen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Es war etwa 22.30 Uhr am Sonntagabend, als der angekündigte Bus mit den Flüchtlingen vor der Erstaufnahmeeinrichtung an der Höhestraße hielt. So berichtet es Bürgermeister Stefan Caplan. Damit ist die im Auftrag des Landes kurzfristig für die Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtete ehemalige Kita Rasselbande erstmals belegt.

Nach Caplans Angaben besteht die Gruppe der Ankömmlinge zum Großteil aus afghanischen Flüchtlingen, dazu Syrern und zwei Irakern. Eine Reihe junger Männer sei darunter, aber auch eine Familie mit vier Kindern, das Jüngste davon gerade mal gut ein Jahr alt. Insgesamt 13 Personen sind nicht volljährig.

In Empfang genommen wurden sie alle nicht nur von Caplan persönlich , sondern auch von Anne Paweldyk, Geschäftsführerin des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Bergisch Land, Sozialamtsleiter Christoph Haendeler sowie ehrenamtlichen ASB-Helfern, die die Flüchtlinge zunächst mit dem Nötigsten versorgten. Der ASB hat auch die Federführung für die Erstaufnahmeeinrichtung in der Hand.

Die Burscheider Ärzte Helmut Müller und Frank Kieslich-Frühn übernahmen dann mit je einer Unterstützungskraft die medizinische Untersuchung samt Impfung. Anzeichen für infektiöse Krankheiten habe es nicht gegeben, so Caplan.

Der Bürgermeister sprach von einer „sehr entspannten Atmosphäre“ ohne Missklänge. „Das hat alles super geklappt.“ In den allermeisten Fällen hätten Ausweispapiere vorgelegen und auch ohne Dolmetscher habe die Verständigung funktioniert, da eine Reihe der Flüchtlinge über Englischkenntnisse verfügten. Gegen 2 Uhr seien Registrierung und Untersuchung abgeschlossen gewesen. In den nächsten Tagen schließen sich noch Röntgenaufnahmen an.

Wie lange es bis zur offiziellen Registrierung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) dauert, ist ungewiss, aber es können Wochen vergehen. In Bergisch Gladbach hatten sich zuletzt BAMF-Mitarbeiter im Kreishaus angekündigt und dort die Registrierung nicht nur für die Kreisstadt, sondern auch für die im Rhein-Sieg-Kreis erstuntergebrachten Flüchtlinge durchgeführt.

Das Gebäude in der Höhestraße ist eigentlich für 50 Personen ausgelegt, doch derzeit ist das Obergeschoss wegen eines fehlenden zweiten Fluchtwegs noch nicht freigegeben, sodass vorerst nur 36 Plätze zur Verfügung stehen. Aufgrund der Erfahrungen in anderen Einrichtungen geht Caplan davon aus, dass die noch freien Plätze in Kürze nachbelegt werden. Ein Wachdienst kontrolliert, dass nur durch ein Bändchen legitimierte Bewohner das Gebäude betreten. Die Flüchtlinge können sich jetzt frei im Stadtgebiet bewegen. Gestern liefen erste Absprachen, um ihnen zügig einen separaten Termin zum Besuch des Kleiderladens des Kinderschutzbundes in der Geilenbacher Straße zu ermöglichen.