Die ersten Patenkinder verlassen die Schule
Der Kirchenkreis bekräftigt die Verbindung nach Tansania und strebt einen neuen Partnerschaftsvertrag an.
Burscheid/Leverkusen. Die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Lukajange in Tansania hat der Evangelische Kirchenkreis Leverkusen nicht nur zur Rückschau genutzt. Die Kreissynode beschloss am Wochenende sowohl die Fortsetzung der Partnerschaft als auch eine Neubewertung.
"Alle Gemeinden werden sich noch einmal fragen, was ihnen die Partnerschaft bringt", sagt Hans-Michael Bach, Assessor des Kirchenkreises und Vorsitzender des Freundeskreises Tansania. Es gehe nicht nur um einseitige Hilfeleistungen. Ziel sei es, den Aspekt des wechselseitigen Lernens künftig noch besser zu nutzen.
Zu diesem Zweck strebt der Kirchenkreis auch einen neuen Partnerschaftsvertrag an, der beim nächsten Partnerschaftsbesuch unterzeichnet werden soll.
In diesem Jahr sind zwei Schwerpunkte der Unterstützung ausgewählt worden. Zum einen soll der Bau von Wassertanks in der Region westlich des Victoriasees gefördert werden, zum anderen werden Projekte im Bereich Schule und Bildung finanziert. Insgesamt fließen in diesem Jahr etwa 35 000 Euro in den Partnerkirchenkreis. "Das variiert aber jedes Jahr", sagt Bach.
Ein Punkt, der bald einer Klärung bedarf: In diesem Jahr gehören an der Grundschule von Tegemeo erstmals auch Schüler zum Entlassjahrgang, deren Schulgeld bisher über Patenschaften aus dem Raum Leverkusen finanziert wurde, unter anderem auch aus Burscheid. "Die Frage ist, welche Möglichkeiten es gibt, diese Schüler weiter zu unterstützen, entweder bei der Berufsausbildung oder auf dem Gymnasium", beschreibt Bach das Problem.
Aber die Erfahrung habe gezeigt, dass sich in der Partnerschaft nicht alle Fragen per Mail klären lassen. "Manchmal braucht es Gespräche vor Ort." Daher überlege der Freundeskreis derzeit, einen weiteren Besuch in Lukajange zu organisieren.
Für Superintendent Gert-René Loerken ist wichtig, dass der ökologische und faire Handel, der auch in den Partnerschaftsbeziehungen eine Rolle spielt, aus der Wohlfahrtsecke herauskommt. "Es handelt sich um wirtschaftliche Prozesse, die eine wirkliche Alternative darstellen."
Zunächst vier Leverkusener Gemeinden (Bergisch Neukirchen, Küppersteg-Bürrig, Opladen und Wiesdorf) wollen ihre Kindertagesstätten künftig in einer gemeinnützigen GmbH zusammenschließen. Der Beitritt ist aber allen Kirchengemeinden im Kirchenkreis möglich, die über eigene Kindertagesstätten verfügen.
Eine Qualitätsbegleitung soll für gemeinsame Standards sorgen und die evangelischen Einrichtungen so "profilieren und stärken" (Hans-Michael Bach).