Die Sanierung des Brandortes im Colonia-Park beginnt
Von Kränen aus wird die Dachkonstruktion der zerstörten Halle der Firma Fabatec-Hartchrom abgetragen. Stahlträger werden demontiert.
Burscheid. Mehr als vier Monate sind seit dem Brandanschlag auf die Galvanikhalle im Gewerbepark Colonia im Luisental vergangen. Seit Anfang der Woche sind nun die Aufräum- und Rückbauarbeiten im Gange. Mit Hilfe zweier großer Kräne wird in dieser Woche die eingefallene Dachkonstruktion abgebaut.
Bevor die Sanierung der Halle begonnen werden konnte, musste das Düsseldorfer Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung ein entsprechendes Gutachten erstellen. In Kooperation mit dem Kreisumweltamt und der Bauaufsicht kann nun eine Spezialfirma mit den Arbeiten beginnen. Dass diese überhaupt loslegen konnte, ist laut Eigentümer Michael Schwarz einem Vorschuss der Versicherung zu verdanken, mit dem das Unternehmen bezahlt werden kann. Die vollständige und endgültige Abwicklung des Schadens stehe allerdings mindestens noch so lange aus, bis es grünes Licht von der Strafbehörde gebe. Schwarz: „Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sind noch nicht eingestellt.“
Wie es danach weitergeht, weiß der Eigentümer noch nicht. Als Vermieter möchte er die Halle weiterverpachten, ob der Galvanikbetrieb je wieder seine Arbeit aufnehmen kann, ist fraglich. Ursprünglich wollte Schwarz als Geschäftsführer bei Fabatec-Hartchrom einsteigen. „Aber die Idee der Erweiterungsinvestition ist durch den Brand hinfällig geworden“, sagt der 67-jährige Burscheider. Geplant gewesen sei, zwei größere Galvanik-Bäder anzuschaffen, um Industriewellen in einer Länge von bis zu fünf Metern zu verchromen. „Dafür ist der Markt auch da“, sagt Schwarz. Alleine wolle er das Unternehmen aber nicht schultern.
Doch auch ohne die Zusage des bisherigen Firmenchefs werde es noch mindestens anderthalb Jahre dauern, bis die Halle wieder steht. „Ich glaube nicht, dass ich das hier vorher vermieten kann.“ Bislang gebe es nur eine Abrissgenehmigung, später müsse eine Baugenehmigung beantragt werden.
Heute soll ein zweiter Kran aufgebaut werden. Von diesem aus werden die Stahlträger fixiert und anschließend von Arbeitern mit Schweißgeräten von der Dachkonstruktion getrennt. Später müsse ein neuer Ringbalken für eine neue Dachkonstruktion eingezogen werden.
Allein für den Abriss mit entsprechender Entsorgung des herkömmlichen und kontaminierten Bauschutts fällt laut Schwarz ein Betrag in einer sechsstelligen Summe an. Dabei fällt sein Blick auf eine durch den Brand und Wasser zerstörte Drehbank. Alleine 200 000 Euro habe sie einmal gekostet. Jetzt sei sie nur noch ein Fall für die Schrottverwertung.