Stadtsportverband Mehr Läufer denn je gehen beim Stadtlauf an den Start
Weit über 500 Startnummern verteilte am Sonntag der Stadtsportverband. Der Vorstand ist hellauf zufrieden: Auch die Schulen ziehen wieder mit.
Burscheid. Dirk Voigt-Krämer gibt noch einmal richtig Gas. Auf den letzten Metern des Stadtlaufes will der Solinger Waldemar Thoma noch überholen. Der Marktplatz rückt immer mehr in Reichweite. Die Zuschauer am Rande der Strecke feuern die beiden an. Die Spannung steigt. Am Ziel stehen die Helfer des Stadtsportverbandes mit der Stoppuhr im Anschlag. Die beiden Sportler geben alles. Das bloße Auge kann nicht erkennen, wer das Rennen gemacht hat. Die Stoppuhr kürt den Sieger.
Dirk Voigt-Krämer hat es mit 37:14,7 geschafft. Nur eine Millisekunde war er schneller. Dafür aber umso erschöpfter. „Wir waren ungefähr gleich schnell. Zum Schluss war es ein Sportrennen“, sagt der 47-Jährige. Er zählt sich selbst zu den älteren der 70 angemeldeten Läufer. Der Altersspanne war nach oben hin keine Grenze gesetzt. Karl Simon, Jahrgang 1944, kann mit dem 57. Platz durchaus zufrieden sein. Die Jugend, und damit ernste Konkurrenz, fehle allerdings beim Zehnkilometerlauf, so Dirk Voigt-Krämer.
Stadtlauf im Burscheid
Genau die will der Stadtsportverband aber ansprechen. Vorsitzender Bodo Jakob steht am Streckenrand, im Sonnenschein. „Traumhaftes Laufwetter“, sagt er. Nicht nur das Wetter stimmt ihn zufrieden. Mehr Läufer denn je meldeten sich an. „120 Voranmeldungen, 368 Grundschulkinder und viele, die spontan gekommen sind“, so Bodo Jakob. Kurze Schrecksekunde: Offizieller Besuch überraschte die 40 Helfer bei den Vorbereitungen. Erstmals kontrollierte das Gesundheitsamt. Trotz kleiner Beanstandungen gab es grünes Licht für den Waffelstand.
Pascal Meißner, der in den Vorjahren die Konkurrenz weit hinter sich gelassen hatte, war dieses Mal nicht dabei, bedauert der Vorsitzende des Stadtsportverbands. Er solle den Kindern ein Vorbild sein. „Sie sollen sehen, welche Zeiten man schaffen kann.“ Manch einer, der mit dem Fahrrad voran fahren sollte, habe bereits seine liebe Mühe gehabt, sich nicht überholen zu lassen, erzählt Bodo Jakob lachend. Michael Baggeler dagegen fährt gemütlich. Als Vorsitzender des Sportausschusses radelt er auf einem Tandem hinterher. Mit dabei sitzt Herbert Esser, der zu den wohl fittesten Burscheidern gehört. 43 Mal hat er bereits das Sportabzeichen geschafft. „Wir hoffen, dass der letzte Läufer so schnell ist, dass wir mit dem Tandem nicht umfallen“, sagt Michael Baggeler noch vor dem Start. Besser als Laufen sei das Radeln allemal.
Klatschen, Jubel und anfeuernde Rufe werden wenig später deutlich lauter. Die Grundschulstaffeln gehen an den Start. Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel stehen auf dem Marktplatz, um dem Nachwuchs die Daumen zu drücken. Sieger sind sie in dieser Altersklasse alle. Ein Brot der Bäckerei Kretzer und eine Medaille sind der Lohn. „Die Kinder strahlen, wenn sie das Brot bekommen“, freut sich auch Bodo Jakob. „Sie sagen immer, sie wollen wieder mitmachen.“ Er ist ehrlich: Nichts anderes will der Vorsitzende des Stadtsportverbandes beim 13. Stadtlauf hören.
