Die Stadt wirbt mit ihren Vorzügen

Zum zweiten Mal wurden Neubürger zur Begrüßung in die Stadtbücherei eingeladen.

Foto: Nicole Haase

Burscheid. Aufregung war Henrik Wiegand nicht anzumerken, als der zwölf Jahre junge Schüler der Musikschule als erste musikalische Unterbrechung der Rede des Bürgermeisters vor den knapp 50 lauschenden Neubürgern Burscheids zwei Gitarren-Soli darbot. Die jüngste anwesende Neubürgerin Louisa (zwei Monate) schlief auch selig weiter, als später im Programm zwei Rock-Gitarren erklangen.

80 Zusagen von 900 Geladenen habe es gegeben, eine überraschende Steigerung zur Premiere im vergangenen Jahr, wie Stefan Caplan begeistert im Team mit Quartiermanagerin Jana Lauffs und Pressesprecherin Renate Bergfelder-Weiss zu berichten wusste, mit denen er sich bei der Präsentation Burscheids abwechselte.

Als einer der ersten Punkte fand Beachtung, dass die Willkommenskultur in der Stadt intensiviert werden soll — einige anwesende Flüchtlinge wurden in dem Zusammenhang persönlich begrüßt. Überhaupt zeichne sich Burscheid durch Hilfsbereitschaft und Offenheit aus. Auf den Gebieten Freizeit, Sport, Musik und Kultur wurden alle Angebote für Jung und Alt aufgezeigt. Dass Burscheid mit seiner Lage an B 51 und A 1 „verkehrsgünstig“ liegt, aber zugleich ein Verkehrsproblem hat, das auch die Wirtschaft bewegt, wurde mit dem Hinweis ergänzt, dass dafür aber die Flughäfen und Großstädte gut zu erreichen seien („zu den meisten Zeiten“). Einige Zuhörer schmunzelten wissend.

Zu den Stichworten „Wohnen, Wirtschaften, Wohlfühlen“ erfuhren die neuen Burscheider viel Wissenswertes. Als „schnuckelig und lieb“ wurden die inhabergeführten Geschäfte beschrieben, „die Einkaufen zum Erlebnis machen und wo das Parken nichts kostet“.

Im Anschluss wurden Vereinsleben, Seniorenbetreuung, kulturelles Angebot für Kinder, Spielplätze, Schulen, das neue Jugendzentrum, Volksfeste, Gemeinschaftsveranstaltungen der beiden Stadtteile, Burscheid als Musikstadt, das Bad, Wanderwege, der Bürgerbu,s aber auch der Service, den das Rathaus in vielen Bereichen bietet, umrissen. Die Gründerin des Fördervereins der Stadtbücherei, Monika Karrenbauer, bot als letzten Programmpunkt passend zum Anlass Tucholskys „Das Ideal“ dar.

Während einige im Anschluss die Gelegenheit einer Führung durch die Bücherei nutzten, verzehrten andere bei einer Tasse Kaffee das von der Bäckerei Kretzer gespendete Gebäck, tauschten sich aus oder richteten ergänzende Fragen an den Bürgermeister.

Die Resonanz unter den Zuhörern war durchweg positiv. Man sei gut in Burscheid aufgenommen worden. Die junge Familie Jozak hatte ohne Probleme sogar recht kurzfristig einen Kita-Platz für Tochter Lina bekommen. Burscheid und die Menschen hier seien äußerst sympathisch, befand ein junges Ehepaar aus Ungarn, das aus beruflichen Gründen vor wenigen Monaten hierhergezogen ist.