Die Zahl der Einbrüche geht zurück

Allerdings hat die Polizei in Burscheid mit immer mehr Körperverletzungen und steigenden Deliktzahlen im Diebstahl zu kämpfen.

Burscheid. Die Zahlen der Einbrüche, die in den vergangenen Jahren regelrecht ausgeufert sind, konnten im vergangenen Jahr von den Beamten der Kreispolizei deutlich reduziert werden. Erleichtert präsentiert deshalb Landrat Hermann-Josef Tebroke und Kripochef Jörg Rosemann die Entwicklung der kriminalstatistik des vergangenen Jahres.

„Es war das erklärte Ziel, die Trendwende zu erreichen“, so der Landrat. Ziel sei es jedoch jetzt, nicht nur auf dem sechsten Platz zu bleiben, sondern „der sicherste Kreis“ im Land NRW zu sein. Zu den Zahlen: Mit 743 Fällen liegt der Kreis deutlich unter der Zahl aus dem Jahr 2015 mit 1098 Fällen. Das sind 355 weniger (-32,3 Prozent). Aufgeklärt wurden allerdings nur 99 Einbrüche, das ist eine Quote von 13,3 Prozent, die auch nicht von denen der vergangenen Jahre abweicht. Verdrängung der Tätergruppen ist also auch weiterhin das Motto: „Im Moment ist das so“, räumt Rosemann an, sagt aber auch. „Ich denke, dass sich im gesamten Land etwas tut.“ Schließlich präsentierten auch andere Behörde bessere Zahlen. In Burscheid ist die Zahl der Wohnungseinbrüche von 69 (2015) auf 55 im vergangenen Jahr zurückgegangen.

Ausschlaggebend für den Erfolg in der Einbruchskriminalität sind laut Rosemann personelle Umschichtungen im Personal, die Einbeziehung der Direktion Verkehr unter anderem bei Verkehrskontrollen und die so genannten Wohnungs-Einbruchs-Diebstahl-Teams, die drei Monate lang ganz gezielt Schwerpunktbereiche ins Visier genommen hätten. „Wir haben den Kontrolldruck enorm erhöht. Keine Tätergruppe ist unentdeckt aus dem Kreis herausgekommen.“

Genau so soll jetzt weitergearbeitet werden, verspricht Rosemann: „Das ist keine Eintagsfliege.“ Auch wenn Landrat Tebroke nicht ausschließt, dass angesichts der guten Zahlen die Rückmeldungen der Bevölkerung zurückgehen könnte. „Wir befürchten, dass die Aufmerksamkeit der Bürger nachlässt.“ Die sofortigen Anrufe unter der 110 bei verdächtigen Beobachtungen und die immer besseren technischen Sicherungen der Wohnungen und Häuser habe dazu geführt, dass der Anteil der versuchten Einbrüche bei 47 Prozent liege.

Deutlich in die Höhe gegangen sind im gesamten Kreis die Zahlen der Körperverletzungen — von 1199 auf 1398. Regelrecht dramatisch ist ein Anstieg hier auch in Burscheid. Und zwar von 71 auf 111 Fälle, 40 Fälle mehr als 2015 und damit ein Anstieg um mehr als die Hälfte. Insbesondere Jugendliche und Heranwachsende täten sich hierbei hervor, sagt der Kriminaloberrat. „Die Gewaltbereitschaft wächst immer mehr.“ Das spürten auch die Polizisten bei der täglich Arbeit, die ebenfalls immer wieder ins Visier durch verbale Anfeindungen, Missachtung von Anordnungen und direkter Gewalt gerieten. „Das wird ein Schwerpunkt werden unserer Arbeit“, verspricht Rosemann.

Einen besonderen Brennpunkt in Burscheid gebe es allerdings nicht. Vielmehr addierten sich Delikte im Umfeld einer Disco, Auseinandersetzungen in Flüchtlingsunterkünften und häusliche Gewalt. In anderen Kommunen des Kreises gebe es dagegen regelrecht verabredete Treffen von jugendlichen Gruppen zu Schlägereien.

Deutlich zugenommen hat in Burscheid auch die Zahl der Diebstähle insgesamt. 280 wurden 2015 angezeigt, 321 im vergangenen Jahr. Eine Steigerung um 41 Fälle und fast 15 Prozent.