Eifgental: Chronik der verpassten Möglichkeiten

Das Schleifen der alten Talsperre ist rechtskräftig beschlossen. Nur ein Kompromiss könnte das Bodendenkmal noch erhalten. Handlungsbedarf besteht auch an der Eifgenburg, wo Blockaden von Mountanbikeschanzen immer wieder entfernt wurden.

Burscheid. Fast alle Experten vor Ort, aber eine Lösung noch nicht in Sicht: Das ist das Fazit, das am Ende des Info-Forums Eifgental stand. Initiator Michael Baggeler (CDU) sprach aber schon zu Beginn von der Hoffnung, "noch eine Kompromisslösung zu finden" - einen Kompromiss zwischen Natur- und Bodendenkmalschutz.

So gab es am Dienstagabend im Haus der Kunst auch mehrfach entschuldigende Reaktionen zu hören, unter anderem von Wolfgang Wegener (Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege). Er hatte erst spät die inzwischen auch eingeleitete Unterschutzstellung der Talsperre gutachterlich befürwortet. Doch auch der Denkmalschutz hat in diesem Fall angesichts der eindeutigen Rechtslage keine schützende Wirkung für das Wasserwerk.

Hubert Pischl, seitens des Wupperverbandes zuständig für die geplante Schleifung des Wehrs, verteidigte das Ziel der "Durchgängigkeit" des Eifgenbachs, um die Fischfauna zu fördern. Die Fischtreppe des Wehrs erfüllt diese Funktion trotz der guten Absicht nämlich überhaupt nicht.

Gibt es da überhaupt noch eine Chance für einen Kompromiss - und wie könnte er aussehen? Rolf Engelhardt (Geschichtsverein) schlug eine nur teilweise Schleifung des Wehrs vor, die den Fischen das freie Wandern ermögliche, aber auch das Denkmal zum Teil erhalte. Vom Biologen und Fischereiberechtigten im Eifgental, Rolf-Dieter Bergle, wurde der Vorschlag schon als "Stein der Weisen" gefeiert. Nun wird der Wupperverband zunächst intern beraten.

Handlungsbedarf besteht weiterhin auch bei der Eifgenburg. Die vom ehrenamtlichen Bodendenkmalschützer Manfred Link initiierten Blockaden der illegalen Moutainbikeschanzen werden immer wieder beseitigt - mitunter sogar offenbar unter Einsatz von großen Sägen.