Ambulante Hospizarbeit gefragter denn je

Der Verein hat im katholischen Pfarrheim an der Höhestraße eine neue Unterkunft gefunden.

Burscheid. Als Begrüßungsgeschenk hatte sich Hausherr und Pfarrer Markus Höyng für die neuen Untermieter im Pfarrheim etwas einfallen lassen: einen knallroten Briefkasten. Erst vor Kurzem ist der Ökumenische Hospiz Hausbetreuungsdienste Burscheid e. V. (ÖHHB) ins Gebäude an der Höhestraße eingezogen, nachdem der vorige Mietvertrag an der unteren Hauptstraße nach nur sechs Monaten gekündigt worden war.

Überreicht wurde der Briefkasten am Mittwochabend auf der Mitgliederversammlung des ÖHHB. Sehr zur Freude der Vorsitzenden Inge Hiller, die die neue Unterkunft als "glückliche Fügung" bezeichnete. Von den über 40 versammelten Mitgliedern wurde Hiller einstimmig für zwei weitere Jahre wiedergewählt. Auch ihre Vorstandskollegen Birgit Hoferichter (stellvertretende Vorsitzende) und Gottfried Busch (Schriftführer) sowie die drei geborenen Mitglieder Markus Höyng (Katholische Gemeinde), Karl-Ernst Melzner (Evangelische Gemeinde) und Martin Lasarzewski (Freie evangelische Gemeinde Hilgen) bleiben der Vereinsspitze erhalten. Neu gewählt wurde der Schatzmeister: Gisela Prägler-Hoth wird von Jakob Rattmann abgelöst.

Die ambulante Hospizarbeit, so Hiller, habe in 2006 erheblich an Bedeutung gewonnen. Allein in der Arbeitsgruppe Sterbebegleitung wurden im vergangenen Jahr 43 Menschen betreut. Das Trauercafé, das einmal monatlich im Altenzentrum seine Pforten öffnet, wird regelmäßig von vier bis sieben Menschen aufgesucht. Und in Sachen Lebenshilfe ("Brücke") waren die ehrenamtlichen Hospizmitarbeiter bei acht Menschen unter anderem mit Fahrdiensten und Gesprächen im Einsatz. Für Hiller sind diese Dienste aber noch ausbaufähig.

Jetzt will der Verein dem regionalen Palliativ-Netzwerk beitreten. Bislang sind dort im Regierungsbezirk Nordrhein die Städte Duisburg, Köln und Leverkusen vertreten. "Der Vorteil besteht darin, dass Hausärzte, Fachärzte, Palliativ-Ärzte, Pflegedienste und die ambulanten Hospizdienste eng zusammenarbeiten", erklärt Inge Hiller. So könne eine bessere Betreuung gewährleistet werden. Die Krankenkassen würden zudem die Netzwerke aus einem gesonderten Budget finanzieren. Dann können ehrenamtlichen Mitarbeiter häufiger als bisher an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen. Zudem wollen die ÖHHV-Mitarbeiter ihr Angebot auch nach Blecher und Altenberg ausdehnen.