Oliver Neuville: Mit dem Promiauto zum Bezirksligaspiel

Burscheider Handballer fährt den ehemaligen Wagen des Fußballstars.

Burscheid. Besonders erfolgreich sind die Burscheider Bezirksliga-Handballer momentan bei ihren Auswärtsauftritten nicht. Allerdings sind einige von ihnen dafür in dieser Saison meist sehr schnell am Ziel ihrer Gastspiele und von dort auch schnell wieder zu Hause. Und das in dem ehemaligen Wagen eines Fußballers der deutschen Nationalmannschaft.

Seit geraumer Zeit fährt der Burscheider Handballer Jens Reddmann einen Mercedes ML 55 AMG; Vorbesitzer Oliver Neuville. Dabei wusste Reddmann zunächst überhaupt nichts von der prominenten Vergangenheit seines Wagens. Auf der Suche nach einem Geländewagen hatte er sich ursprünglich für einen VW-Tuareg interessiert, landete aber dann doch bei der M-Klasse von Mercedes. Ein wenig mehr sollte es schon sein und so bot der Händler ihm einen ML 55 mit AMG Tuning an.

Der Kaufvertrag war bereits unterzeichnet, als der Verkäufer ihm von unerwarteten Schwierigkeiten erzählte. Die Reifen auf den Felgen des gebrauchten Wagens waren für den Fahrzeugtyp zu klein und deshalb nicht zugelassen. Ein Irrtum, der natürlich auf das Konto des Vorbesitzers ging. Doch den zu kontaktieren, scheute sich der Verkäufer zunächst. Irritiert fragte Reddmann nach dem Grund, bekam jedoch nur einen allgemeinen Hinweis auf einen prominenten Vorbesitzer, der das Kennzeichen LEV-ON 99 benutzt hatte.

Wenig später erhielt Reddmann dann doch einen Anruf von Oliver Neuville. Der Fußballprofi (einst Leverkusen, heute Mönchengladbach) erklärte, dass er zuletzt beim Ausflug in seine Schweizer Heimat vom Schnee überrascht worden sei und dort wohl falsche Winterreifen bekommen habe.

Um den Fehler auszubügeln, ließ sich Neuville nicht lumpen und sorgte aus eigener Tasche dafür, dass sein alter Wagen nachträglich mit vier neuen Hochgeschwindigkeitsreifen ausgerüstet wurde.

Einwände hatte Reddmann dagegen natürlich nicht - und so wird er auch seine Neugier bezüglich der Schweizer Telefonnummer bremsen, die er noch auf einem Zettel in Neuvilles Wagen gefunden hatte. "Da habe ich bisher noch nicht angerufen."