Ein Haus für gute Gastgeber
Die Freikirchliche Gemeinde will sich mit dem Neubau neu öffnen — und hat dafür auch einen Verein gegründet.
Burscheid. Drei Hoffnungen, so Pastor Lukas Schülbe, verbindet die Freikirchliche evangelische Gemeinde mit ihrem neuen Gemeindehaus an der Weiherstraße: „Leben in der Bude“, Gottes spürbare Gegenwart — „und dass wir gute Gastgeber sein können“. Der erste Probelauf dazu gelang hoffnungsvoll: Das Richtfest war Treffpunkt für Gäste aus dem Stadtleben, der Nachbarschaft und den Nachbargemeinden.
Als am Sonntag Mittag der zuvor im Gottesdienst geschmückte Richtkranz aufgesetzt wurde, freute sich Architekt und Gemeindeleiter Michael Koppetsch über das zügige Bautempo: Die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt hatten erst am 10. April begonnen. Nun lässt sich schon viel vom quadratischen Gottesdienstsaal mit dem Taufbecken unterhalb der Dachspitze erahnen.
Ihre künftig zentrale Lage will die Gemeinde nutzen, um sich neu zu öffnen. Das soll auch der neu gegründete Verein „Denk-mal“ bewirken, der vom Ersten Vorsitzenden Christian Heuser vorgestellt wurde.
Über die erste Idee des Spendensammelns für das mit dem Neubau verbundene denkmalgeschützte Fachwerkhaus hinaus hat sich der Verein drei Zielen verpflichtet: der Förderung sozialer Beziehungen in der Stadt, der Unterstützung der Bildungs- und Kulturszene inklusive des Denkmalschutzes sowie der Unterstützung des Sozialwesens. „Wir wollen so auch zur Belebung der Burscheider Innenstadt beitragen.“
Wenn das Gemeindehaus im Sommer 2014 bezogen und im Herbst dann eingeweiht wird, hat dort neben der Gemeinde nicht nur der neue Verein eine Heimat, sondern auch das freikirchliche Diakonische Werk Bethanien ein weiteres Betätigungsfeld. Es wird im Neubau montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr eine Tagespflege für pflegebürtige Menschen anbieten. 14 Plätze sind vorgesehen.
Beim Richtfest konnten sich die Gäste aber nicht nur ein Bild vom entstehenden Neubau, sondern auch vom fast fertig sanierten Altbau machen. Die Arbeiten an dem Fachwerkhaus hatten im Januar 2012 begonnen, nachdem die Gemeinde einen Monat zuvor die Grundstücke erworben hatte.
Pastor Schülbe hat bereits die ersten Bücher in seinem künftigen Büro eingeräumt. Ansonsten stehen die einladenden Räume in dem Denkmal noch leer. Aber guter Gastgeber zu sein, wird in der schon spürbaren freundlichen Atmosphäre des Hauses nicht schwerfallen.