Energiesparen: Schlupflöcher der Wärme

Wärmebildkamera offenbart Schwachstellen von Gebäuden.

Burscheid. Energiesparen liegt voll im Trend. Das hat auch Hans Dieter Nattmann festgestellt. Er ist Sachverständiger für Wärmeschutz und war in den vergangenen Wochen im gesamten Kreisgebiet unterwegs, um mit seiner Wärmebildkamera Temperaturmessungen an Häuserfassaden durchzuführen. Das Ziel: Schwachstellen durch undichte Türen, Fenster oder schlecht isolierte Dächer ausfindig machen.

Die Aktion des Rheinisch-Bergischen Kreises in Zusammenarbeit mit der EnergieAgentur NRW und der Verbraucherzentrale, die in Kürze ausläuft, fand mit über hundert Anmeldungen großen Anklang.

Am Donnerstagabend machte Nattmann in Burscheid Halt. Die Katholische Kirchengemeinde hatte wegen exorbitanter Rechnungen um eine Wärmebildmessung gebeten. "Von 2004 bis 2006 haben wir 42,3 Prozent mehr Energiekosten für unsere sieben Gebäude in Burscheid und Hilgen zu verzeichnen", berichtet Pfarrer Markus Höyng.

In der Burscheider Kirche stiegen die Kosten in diesem Zeitraum sogar von 6700 auf 10 300 Euro. Für Höyng eindeutig zu viel, zumal es vom Bistum lediglich eine feste Pauschale gibt, von der der gesamte Unterhalt bezahlt werden muss. Höchste Zeit, aktiv zu werden, um den Energieverlusten auf die Spur zu kommen.

Nachdem die Probleme also sichtbar gemacht wurden, folgt als nächster Schritt die Behebung der Schwachstellen "mit möglichst geringem Aufwand", wie Gerhard Wölwer vom Rheinisch-Bergischen Kreis erklärt: "Bevor eine kostspielige Renovierung durchgeführt wird, sollte man vorher eine individuelle Energieberatung machen lassen." Dabei werden die Wärmebilder ausgewertet und der Energieverlust berechnet.

Für die katholische Kirche kommt erst einmal eine Isolierung der Lüftung in Frage, deren Kosten der Pfarrer auf 2000 bis 3000 Euro taxiert. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Kirche. Aber ich denke, dass uns das Programm drei bis vier Jahre begleiten wird", so Höyng.