Wolfgang Bosbach: „Da bin ich nicht sehr flexibel“

Wolfgang Bosbach, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, kritisiert den Kurs der Landes-CDU

<strong>Rhein.-Berg. Kreis. Nicht nur Friedrich Merz ist frustriert über den Kurs der CDU in Nordrhein-Westfalen. Wolfgang Bosbach, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hat Verständnis für Merz’ angekündigten Rückzug aus der Politik geäußert. Auch er habe schon ähnliche Gedanken gehabt. Ausschlaggebend seien "eine Fülle von Erlebnissen in der Bundestagsfraktion und im NRW-Landesverband der CDU" gewesen, bestätigte er am Dienstag gegenüber dem BV. Als ein Beispiel nannte der Abgeordnete des Rheinisch-Bergischen Kreises die Berliner Rede von Jürgen Rüttgers vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Dass der islamistische Terror eine Abwehrreaktion gegen die weltweite Verwestlichung sei, "entspricht überhaupt nicht meiner Auffassung". Wenn Jürgen Rüttgers dann aufgrund seiner Stellung als Ministerpräsident Loyalität einfordere, gerate er selbst, so Bosbach, in ein Dilemma. Er wolle sich nicht verbiegen lassen. "Da bin ich nicht sehr flexibel."

Gleichzeitig bekräftigte der 54-Jährige aber: "Ich höre nicht auf, ich kämpfe weiter." Seine Äußerungen zu Merz will er nicht als Rückzugsankündigung verstanden wissen: "Ich arbeite nicht daran und suche auch keine Sollbruchstelle." Er fühle sich liberalen Konservativen wie Fraktionschef Volker Kauder oder dem bayrischen Innenminister Günther Beckstein verpflichtet. "Das sind noch Typen, die für ihre Überzeugung stehen und klare Kante zeigen." er