Skulpturenstreit: „Eisengießer“ nicht im Park

Nach Kritik aus dem Ausschuss bläst der Bürgermeister die Probeaufstellung ab.

Burscheid. Bürgermeister Hans Dieter Kahrl hat am Freitag seine Zustimmung zu einer probeweisen Aufstellung der Skulptur "Eisengießer" von Michael Schneider zurückgezogen. Er reagierte damit auf die geäußerte Kritik aus dem Kulturausschuss, erklärte aber: "Ich persönlich bedauere das."

Trotz seines Rückziehers verteidigte Kahrl sein bisheriges Vorgehen: "Es hat keinen Beschluss des Ausschusses gegeben, sondern die Vorlage wurde zurückgezogen. Der Ausschuss entscheidet, aber die Verwaltung bereitet die Entscheidung vor. Ich wäre also allein in der Lage gewesen, eine Probeaufstellung zu genehmigen."

Da sich aber offenkundig keine Mehrheit für den Standort finde, mache das Verfahren keinen Sinn mehr, so Kahrl. Die Kritik an der Probeaufstellung sei ihm auch deswegen nicht verständlich, weil Schneider selbst bereit gewesen wäre, die Skulptur bei einem etwaigen negativen Votum des Kulturausschusses auch wieder abzubauen.

Kahrl, Baggeler und Baack äußerten sich alle drei sehr verwundert über die Stellungnahme der Ausschussvorsitzenden Silke Riemscheid (CDU) im BV, der Bürgermeister habe die Probeaufstellung allein entschieden und sie sei dagegen gewesen. "Ich hatte sowohl die Entscheidung als auch die Schreiben an Michael Schneider und die Ausschussmitglieder mit Frau Riemscheid abgestimmt", versicherte Kahrl.

Ein Alternativstandort komme für ihn nicht mehr infrage - weder der Alte Friedhof noch ein Platz vor Werk 1 oder 2. "Die Idee ist nach wie vor, dass die Figur in der Sichtachse zwischen den Werken steht. Wenn der Eisengießer nicht aufgestellt wird, bleibt er vorerst in meinem Besitz."