Brandschutz „Er wäre mit Sicherheit wach geworden“

Brandmelder hätten dem 56-Jährigen in der Pastor-Löh-Straße das Leben retten können. Auch für Altbauten werden sie bald Pflicht.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Es ist etwa 13 Uhr, als die Feuerwehr am 1. Dezember zu einem Brand in der Pastor-Löh-Straße ausrückt. Ein Routineeinsatz für die Löschkräfte — und doch ist an diesem Tag alles anders. Als die Männer des Angriffstrupps in die verrauchte Wohnung vordringen, finden sie einen Toten, der noch auf dem Sofa sitzt. Vermutlich ist der 56-jährige Inhaber durch die Gase des tödlichen Schwelbrandes gestorben.

Ob Rauchmelder den Mann hätten retten können? „Er wäre mit Sicherheit wach geworden“, sagt Wehrleiter Achim Lütz. „Das hätte vermutlich etwas gebracht.“ Nicht ohne Grund verweist die Feuerwehr Burscheid auf ihrer Homepage mit markanten Slogans auf den Sinn von Rauchmeldern. „Oben ohne kann tödlich sein“, ist dort zu lesen. Oder: „Schlaf gut — ich bleiben wach.“

Immer wieder appellierten Lütz und seine Kollegen an die Bevölkerung, offensiv mit dem Thema umzugehen. Doch einen Überblick, wie viele Privathaushalte in Burscheid Vorsorge mit den Melder betreiben, habe er nicht. Auch Erfahrungswerte seien selten. „Wir haben zum Glück nicht so häufig solche Einsätze.“ Nur an einen Vorfall kann er sich erinnern: Am Liesendahler Feld seien Hausbesitzer vor geraumer Zeit durch den Alarm eines Rauchmelders auf den Küchenbrand in ihrer Wohnung aufmerksam geworden. Niemand wurde verletzt.

Wichtig ist laut Lütz übrigens nicht nur, dass Rauchmelder installiert werden (wie das genau funktioniert, wo sie platziert werden müssen und was man beim Kauf beachten sollte, findet sich alles auf der Homepage der Feuerwehr), sondern dass sie auch richtig gewartet werden. Wer Zweifel daran habe, ob die Batterie noch genug „Saft“ habe, solle sich einfach an eine Faustformel halten: „Ich tausche alle Batterien einmal im Jahr aus“, sagt der Wehrleiter, der seit über zehn Jahren Rauchmelder bei sich in der Wohnung installiert hat. Und für alle, die leicht vergesslich sind und nicht mehr wissen, wann sie die Batterie erneuert haben, hat Lütz einen einfachen Tipp: „Ich schreibe mir einfach mit einem Edding das Datum drauf.“

Bis Ende 2016 müssen auch Altbauten mit Brandmeldern ausgerüstet sein. Eine Kontrolle durch Feuerwehrkräfte ist damit zwar nicht verbunden, aber der Wehrleiter kann sich vorstellen, dass dann Versicherungen nach Einsätzen verstärkt an die Einsatzleiter herantreten. „Bei den Brandmeldeanlagen in Fabriken ist das jetzt schon so, dass wir von Versicherungen gefragt werden, ob wir bei unserem Einsatz einen Alarm wahrgenommen haben.“ Wahrscheinlich werde diese Frage in der versicherungsrechtlichen Nacharbeit des Brandschadens auch im privaten Bereich eine Rolle spielen.