Burscheid Großfeuer wütete im Luisental
Im Gewerbepark Colonia ist eine Produktionshalle komplett ausgebrannt. Gefahren für die Anwohner gab es nicht.
Burscheid. Fassungslos steht Francesco Alberga vor der ausgebrannten Werkhalle seiner Firma, dem Galvanikbetrieb Fabatec-Hartchrom: „Das war meine Existenz - eine Katastrophe. Alles ist kaputt und viele Aufträge müssen pünktlich abgeliefert werden, die verliere ich jetzt.“. In der Nacht zu Dienstag war in der großen Halle im Gewerbepark Colonia im Luisental ein Großfeuer ausgebrochen. Nachbarn berichten vor Ort von Explosionen, die sie aus dem Schlaf schreckten.
Alarmiert wurde die Feuerwehr am frühen Morgen gegen 2.50 Uhr wegen einer massiven Rauchentwicklung. Problematisch war laut Feuerwehr, dass alle Zugänge zur Halle fest verschlossen waren, so dass sich die Wehr zuerst gewaltsam Zutritt zum Brandort verschaffen musste.
Die Halle selbst konnten die Einsatzkräfte zu diesem Zeitpunkt wegen Einsturzgefahr und der großen Hitzeentwicklung nicht mehr betreten. Daher wurde von außen von mehreren Seiten und mit zwei Drehleitern versucht, die Flammen, die aus dem Dach schlugen, zu löschen. Um die Wasserversorgung für so einen umfangreichen Löschangriff sicherzustellen mussten auch Schläuche gut einen Kilometer weit von Luisental bis zur Hauptstraße verlegt werden.
Zeitgleich war ein Messwagen im Einsatz, um die Schadstoffbelastung der Luft im Wohngebiet oberhalb des Luisentals an der Straße am Griesberg zu kontrollieren. Laut Feuerwehr gab es aber keinerlei Gefahr für die Bevölkerung. Bewohner eines angrenzten Wohnhauses hatten dieses bereits verlassen, die Bewohner einer Wohnung in unmittelbar Nähe waren im Urlaub. Laut Feuerwehr gab es beim Einsatz keine Verletzten. Das Feuer konnte auf die Produktionshalle begrenzt werden.
Informiert wurde auch die untere Wasserbehörde, da das Löschwasser in der Halle, wo seit 2012 Anlagenteile hartverchromt und Oberflächenschutz versehen werden, durch Schadstoffe belastet war. Laut Feuerwehr ist davon aber nichts nach draußen gelangt. Das Löschwasser wurde noch am Dienstag Vormittag durch ein Spezialunternehmen abgepumpt und fachgerecht entsorgt.
Die untere Wasserbehörde überprüft nach eigenen Angaben mit zwei Mitarbeitern vor Ort, ob durch Risse im Betonboden der Halle eventuell doch belastetes Löschwasser ins Erdreich unter der Halle und von dort in den direkt angrenzenden Murbach gelangt sein könnte. Das sind aber laut der Behörde derzeit nur Vermutungen. Um sicherzugehen werden Bodenproben entnommen. Die Untersuchungen wurden am Mittwoch fortgesetzt.
Gelöscht waren die letzten Glutnester in der Halle am Dienstag Morgen gegen 8 Uhr. Insgesamt waren alle Burscheider Löschzüge vor Ort, dazu kamen die Löschzüge aus Witzhelden und Tente sowie der Leiterwagen aus Wermelskirchen. Ein weiterer Löschzug aus Bergisch Gladbach war vor Ort, um möglich weitere Einsätze in der Nacht übernehmen zu können.
Der Brandort wurde von der Polizei beschlagnahmt und abgesperrt. Die Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Diese dauern noch an.