Großreinemachen im Teich

Regelmäßig säubern die Kaltenherberger Heimatfreunde den Teich am Arentshain – so auch am vergangenen Samstag.

Burscheid. Es ist Samstag und noch früh. Während andere die letzten Ostereinkäufe erledigen, treffen sich eine handvoll Mitglieder der Kaltenherberger Heimatfreunde und einige freiwillige Helfer auf dem Rahmsplatz in Kaltenherberg. Sie haben sich vorgenommen, den am Arentshain gelegenen Teich von Schlamm und Matsch zu befreien.

Im Werkzeugschuppen, der sich ebenso wie Büro und Versammlungsraum des Vereins am Rahmsplatz befindet, findet sich die nötige Ausrüstung. "Wir werden mit einer elektrischen Pumpe, die von einem Stromerzeuger angetrieben wird, das Wasser abpumpen. Dann können wir den Schlamm aus dem Teich entfernen", erklärt Rolf Schmitter von den Heimatfreunden das Projekt.

Eben dieser Stromerzeuger sei einst von Dieben entwendet worden, die sich nicht von den umliegenden Wohnhäusern abschrecken ließen und das Gerätelager aufbrachen.

Am Hain selber sei leider nicht alles so friedlich, wie man es sich wünschen würde. Vandalismus sei ein großes Problem. So wurden in der Vergangenheit Teile des Geländers beschädigt oder die Bretter zum Ableiten des Regenwassers am Sonnenhang herausgerissen. Zudem fanden sich im Teich zentnerschwere Steine des alten Waldlehrpfades, die eigentlich neben der Anlage lagern sollten. "Hinzu kommt", sagt Jürgen Lamm, "dass wir alle paar Wochen in der Hütte sauber machen müssen, weil einige Jugendliche Müll und leere Flaschen einfach liegenlassen."

Helfer Klaus-Peter Scholz sagt, dass selbst der Mülleimer, den die Ehrenamtlichen fest an einen Baum geschraubt hatten, mit Gewalt abgerissen wurde. "Jetzt werden wir den neuen Mülleimer in den Boden einbetonieren." Scholz hat Verständnis für die Jugendlichen: "Natürlich ist es wichtig, dass sie einen Ort haben, an dem sie sich auch mal unbeobachtet treffen können." Wichtig sei aber, dass sie verstehen, wieviel Schaden rücksichtsloses Verhalten anrichte.

Der Arentshain ist über verschiedene Waldwege erreichbar. Am bekanntesten dürfte die Treppe sein, die hinter dem Thomashof hinab in den Wald führt. "Am Wochenende treffe ich dort viele Touristen. Den wenigsten ist der Arentshain ein Begriff, aber viele fragen nach dem Wasserrad", berichtet Schmitter.

Das Ehepaar Kathrin und Egon Schäfer macht jedes Jahr am Osterwochenende eine Wanderung und passiert traditionell den idyllischen Flecken im Wald. "Das ist ein ganz märchenhafter Ort. Irgendwie unwirklich", sagt Kathrin Schäfer. Der Platz sei ideal, um sich niederzulassen und die Natur zu genießen. "Dass die Helfer den Hain in Ordnung halten, kann man ihnen gar nicht hoch genug anrechnen", findet sie. Ehemann Egon stimmt zu: "Die Leute müssen begreifen, dass sie solche Orte schützen müssen."

Während das Ehepaar noch erzählt, kämpfen die Helfer bereits gegen den hartnäckigen Schlamm, der sich am Boden des Teichs abgesetzt hat.

Stand das Wasser erst noch etwa einen Meter hoch, hat die Pumpe den Wasserspiegel nun auf wenige Zentimeter abgesenkt, so dass die Helfer in den Bach steigen konnten und mit den Arbeiten beginnen. Mit Harken und Schaufeln schieben sie den Schlamm in das Laufwasser des Kaltenherberger Bachs, so dass sich der Matsch im Lauf des Baches verteilt.

Eine der drei jugendlichen Helfer an diesem Tag ist Katharina Sulzbacher. Sie half schon öfters bei der fast jährlichen Teichentschlammung und ist optimistisch, dass sich, "im Laufe des Tages noch der ein oder andere jüngere Helfer dazugesellt".

Die Schülerin ist stolz, zum Erhalt der Natur etwas beizutragen: "Das ist doch eine gute Sache. Und Spaß macht es auch." Dass die Großreinigung des Teichs durchaus Spaß macht, bestätigt dann auch Rolf Schmitter: "Wir haben Getränke dabei, bekommen nachher ein leckeres Frühstück gebracht und werden uns nach getaner Arbeit sicher noch zu einem Bier zusammensetzen."