Grundschule Dierath: Designierte Rektorin Nicole Gatz ist zurück in der Idylle

Das Herz der angehenden Rektorin Nicole Gatz schlägt seit Kindertagen für das Bergische.

<strong>Burscheid. Die Nachricht hat sie telefonisch während des Italienurlaubs erreicht: Offiziell ab August, aber tatsächlich schon seit zwei Wochen macht sich Nicole Gatz mit der Grundschule Dierath vertraut. Knapp vier Jahre sind seit ihrem Abschied hier vergangen. Und sie kehrt als Schulleiterin zurück - wenn auch zunächst nur für drei Monate abgeordnet. Dass sie nach Ablauf des Besetzungsverfahrens dann offizielle Nachfolgerin von Irmgard Pauleck wird, daran besteht allerdings kein Zweifel.

Am Anfang steht ein Umzug. "Das waren wohl über hundert Kartons", schätzt die 35-Jährige. Ihr Büro und das der Konrektorin sowie das Sekretariat und das Lehrerzimmer finden sich jetzt wieder unter dem Dach des Altbaus, während die bisherigen Räume für die Erweiterung der offenen Ganztagsgrundschule genutzt werden.

Vorher hatte sie noch ihren bisherigen Arbeitsplatz in Köln-Dellbrück räumen müssen. Dort war sie - als zweite Berufsstation nach Dierath - Konrektorin einer auf zwei Standorte verteilten Grundschule mit rund 380 Kindern gewesen. Das sind doppelt so viele wie jetzt in Dierath.

Ist diese größere Übersichtlichkeit ein Grund für ihre Rückkehr? Nicole Gatz nimmt das Wort Idylle nicht in den Mund. Aber im Grunde beschreibt sie eine solche, wenn sie von den "sehr sehr positiven Gefühlen und Erinnerungen" spricht, die sie mit Dierath verbindet, davon, wie sie die Arbeit mit den Kindern und Kolleginnen hier geschätzt hat, wie gut der Kontakt zu Eltern und Stadt war. "Außerdem stammt die Familie meiner Mutter aus Kuckenberg und im Herzen bin ich ein bergisches Kind."

Es passt also, wenn Nicole Gatz nun in Burscheids kleinster Grundschule die Leitung übernimmt. Als zwangsläufig sieht sie den Schritt zur Rektorin im Rückblick aber nicht an: "Ich habe mir das schon sehr genau überlegt. Aber in meiner Zeit in Dellbrück habe ich sehr viel gelernt. Da ist das Selbstbewusstsein gewachsen, mir eine solche Stelle zuzutrauen."

Auch das neue Schulgesetz kommt ihrer Vorstellung entgegen: "Es lässt viele Gestaltungsmöglichkeiten offen und mit der individuellen Förderung setzt die Schule am richtigen Punkt an." Zwar könne man an der gesetzlichen Grundlage auch einiges kritisieren, "aber mein Blick geht erst einmal in die positive Richtung".

Sie sprühe vor Ideen, versichert sie, will aber dennoch erst einmal "beobachten, was sich in den vier Jahren hier geändert hat". Neuerungen sollen im Team mit dem Kollegium besprochen werden. Oberstes Ziel für sie: "Die Kinder stehen im Vordergrund und wir wollen die Menschlichkeit dieser Schule an sie weitergeben."

Dass Nicole Gatz trotz so viel Begeisterung für ihren neuen Arbeitsplatz in Dellbrück wohnen bleibt, hat mit dem Betrieb ihres Mannes zu tun: Die dort unter dem Namen Gatz gefertigten Kanus zählen zu den besten der Republik. "Wenn es die Zeit zulässt, gehen wir sehr gerne aufs Wasser." Ansonsten liebt sie das Lesen - und die Blumenkunst Ikebana.