So einfach kann ein Hausbau sein

Seit Montag arbeiten 30 Grundschüler mit Feuereifer an der Fertigstellung des Gebäudes.

Burscheid. "Darf ich noch einen machen?" Meike feilscht mit ihrer Mutter um den Abschied von der Öko-Experimentalwerkstatt an der Montanusschule. Schnell formt die Achtjährige aus Lehm, Stroh und Wasser noch einen letzten Klumpen und fügt ihn anschließend in die entstehende Rundmauer ein. Ihr Zwillingsbruder Lars hält derweil sein Seepferdchen aus Lehm in der Hand - "Abfallprodukt" der heutigen Bauarbeiten.

Meike und Lars sind zwei von 30 Grundschülerinnen und Grundschülern, die seit Montag im Rahmen einer Ferienfreizeit des Vereins "Betreuungsanbote in Burscheid" an der Fertigstellung des Gebäudes arbeiten. Bis zum Ende der Schulferien werden sie noch täglich von 8 bis 14 Uhr, einige gar bis 16 Uhr für die Ausfachung der entstehenden Metallwerkstatt sorgen und an dem Lehmturm weiterwerkeln, der später dann mit einem größeren Lehmbau verbunden werden soll. "Aber das dauert sicher noch ein Jahr", sagt Gregor Merten.

Gemeinsam mit seiner Partnerin Carmen Dietrich betreut der Künstler das Angebot - und wird von vier jungen Erwachsenen unterstützt: Rebecca Hanke (18), Tochter der Vereinsvorsitzenden Ulrike Hanke, Nicole Hüsch (21) sowie die beiden Söhne des Grünen-Ratsherrn Harald Wolfert, Michael (27) und Thomas (19), sorgen dafür, dass die eifrige Rasselbande bei der Stange bleibt, Hilfe erhält, wo es nötig ist, und mittags mit einem angelieferten Essen versorgt wird. "Am Anfang", erzählt Ulrike Hanke, "war es noch ein großes Kuddelmuddel, aber die Kinder sind begeistert und haben mit Feuereifer durchgearbeitet."

Für die kommende Woche ist der Zimmermann angekündigt, um das Grundgebäude an drei Seiten schließen; danach werden auch die Holzhäcksel angeliefert, die den Boden abdecken sollen - und gleichzeitig Bestandteil künftiger Bauklumpen werden können. Auch zwei große Metallbehälter stehen noch aus, um das Regenwasser vom Dach auffangen zu können. Selbstredend, dass sie nicht unbearbeitet bleiben: "Daraus werden Skulpturen", versichert Merten.