Hospiz als immer wichtigere Stütze

Die Nachfrage nach den Angeboten steigt, die Zahl der Mitglieder auch: Inzwischen sind es schon knapp 150.

Burscheid. Meistens sind die spontanen Einfälle die besten. Pfarrer Markus Höyng hatte am Donnerstagabend einen solchen, als er den Vorstandsmitgliedern des ÖHHB (Ökumenisches Hospiz Hausbetreuungsdienst Burscheid) kurzerhand mit einer Blumenpracht für ihre geleistete Arbeit dankte.

Was an sich nicht komisch wäre, hätte der "Aushilfs-Blumenjunge" die Rosen für die Damen und die Stiefmütterchen für die Herren nicht aus der Dekoration im Pfarrsaal an der Höhestraße stibitzt, der für die vierte Jahreshauptsversammlung des Vereins extra frühlingshaft hergerichtet worden war. Bei den anwesenden Mitgliedern kam das so prima an wie bei den Beglückwünschten selbst.

Das symbolische Dankeschön galt quasi auch schon für die nächste Legislaturperiode, denn der Vorstand um Inge Hiller (Erste Vorsitzende), Birgit Hoferichter (Zweite Vorsitzende), Jakob Rattmann (Kassierer) und Gottfried Busch (Schriftführer) wurde einstimmig und unter großem Applaus für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. "Wir werden uns bemühen, Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass in Burscheid gute Hospizarbeit geleistet werden kann", versprach die Vorsitzende Inge Hiller.

Dass ihrem Verein dies in den vergangenen zehn Jahren gut gelungen ist, lässt sich an der Zahl der Hausbetreuungen ablesen. Die Arbeitsgruppe Sterbebegleitung betreute im Jahr 2008 insgesamt 58 Personen, davon 31 ambulant und 27 stationär. Das sind 13 mehr als 2007.

25 ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich derzeit um die Kranken. Die von Monica Elbert geleitete Trauerbegleitung nutzten im vergangenen Jahr sechs Menschen, das Trauercafé findet jeden zweiten Donnerstag im Monat im Badehaus statt.

Nicht nur die Nachfrage nach den Angeboten ist angestiegen, auch die Mitgliederzahl entwickelt sich weiter positiv. Derzeit hat der ÖHHB 146 Mitglieder, 20 mehr als im Vorjahr. "Eine sehr schöne Entwicklung", freute sich Hiller, die auch ein neues Gesicht im ÖHHB-Team vorstellen konnte: Ursula Grunwald arbeitet bereits seit 1. Februar als zusätzliche Koordinatorin und unterstützt Erstkoordinatorin Birgit Greger in ihrer Arbeit.

Nach Auskunft von Hiller habe die Hospizarbeit in Deutschland im vergangenen Jahr weiter an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile könne man flächendeckend ambulante Hospizarbeit leisten. Seit Jahresbeginn existiert das Ambulante Palliativ-Zentrum Leverkusen (APZ-Lev), dem sich auch der ÖHHB angeschlossen hat und dessen Ziel es ist, optimale Versorgung schwerster Erkrankungen auch zu Hause zu ermöglichen. "Damit haben wir in Burscheid das vom Gesetzgeber 2007 geforderte integrative kooperative Versorgungskonzept umgesetzt", sagte Hiller.