„Ich bin sicher: Es hat nicht an mir gelegen“

Heike Engels (SPD) spricht nach dem Wahlabend über ihre Niederlage.

Foto: Michael Schütz

Burscheid.Gestern war schon wieder fast Alltag für Heike Engels. Das Wahlkampfauto musste abgegeben werden, also schnell zur Tankstelle und einmal ordentlich durchsaugen. Wahrscheinlich war auch ein wenig Psychohygiene dabei: Reinemachen nach dem Absturz am Abend, alles wieder auf Null setzen.

Dass dies gelungen ist, zumindest klingt die 26-jährige Studentin aus Burscheid gestern am Telefon im Gespräch mit dem BV so. Und sie konnte auch schon am Abend im Kreishaus wieder wie auf den SPD-Wahlplakaten lächeln, als sie zusammen mit ihrer Leidensgenossin Vera Werdes Blumensträuße des Parteivorstands in Empfang nahm.

„Ich bin sicher, dass es nicht an meiner Person lag“, sagt sie im Hinblick auf den Landestrend, der ihr nach den ersten Hochrechnungen sehr früh die Illusion genommen hatte, dass es ein „Kopf-an-Kopf-Rennen“ mit Rainer Deppe geben könnte. Natürlich, der Landestrend. Aber was ist mit dem Heimspiel, mit dem ebenfalls ausbleibenden großen Zuspruch in Burscheid? Na ja, so richtig sei das nicht. „Im Vergleich zu anderen Wahlbezirken ist das ja noch ein gutes Ergebnis.“ Und auf dem Griesberg habe sie ja sogar gewonnen. Geschenkt!

Tatsächlich hat Heike Engels in Burscheid ihr Minimalziel erreicht: „Ich wollte auf keinen Fall unter 30 Prozent landen.“ Tatsächlich holte sie in ihrer Heimatstadt 33,7 Prozent der Erststimmen. Rainer Deppe allerdings 40,5 Prozent. Um so bitterer für sie, dass sie in ihrem Wahlkreis mit 28,3 Prozent deutlich unter der selbst gesetzten „30“ blieb. „Das war schon enttäuschend“, räumt sie ein. „Wir haben es nicht geschafft, unsere Inhalte herüberzubringen.“

Doch nach der Wahl sei vor der Wahl, gibt sich die 26-Jährige schon so routiniert, wie sie einmal sein möchte. „Die nächste Wahl steht an.“ Und dabei möchte sie die Partei nach Kräften unterstützen.

Schon jetzt schaut sie auf die nächste Landtagswahl. „Ich war ein halbes Jahr unterwegs von morgens bis abends in meinem Wahlkreis. Aber ich habe am Ende des Wahlkampfs Leute getroffen, die kannten mich immer noch nicht.“ Trotz aller Plakate — und trotz aller Informationen, die über das Internet verbreitet worden seien. „Es gibt immer noch sehr viele Menschen, die das nicht mitbekommen.“

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