Bühne Auf Zeitreise zu den Anfängen des Rock’n’Roll

Köln · Eine Zeitreise zu den Anfängen des Rock’n’Roll wird dem Publikum am Dienstagabend in der Kölner Philharmonie versprochen. Genau 70 Jahre geht es zurück. 1954 startete ein aus eher ärmlichen Verhältnissen stammender junger Sänger seine Weltkarriere.

Der englische Darsteller Emilio Santoro verkörpert in der Kölner Philharmonie den jungen Elvis.

Foto: Entertainment/ATG

Damals war Elvis Presley einer der Vorreiter der Rockabilly-Bewegung. 1956 schaffte er als erstes Idol der noch jungen Rock’n’Roll-Bewegung seinen Durchbruch und machte den ersten Schritt in Richtung Unsterblichkeit. Seine gewaltige, fast drei Oktaven umfassende Stimme, sein Sexappeal und sein legendärer Hüftschwung machten ihn schnell zur Legende.

Beim 35. Kölner Sommerfestival ist es der Engländer Emilio Santoro, der in die Rolle des jungen Elvis schlüpft. Im goldenen Glitzeranzug betritt er die Bühne der altehrwürdigen Philharmonie und startet mit „Shake, Rattle and Roll“ in den Abend. So manch weiterer Hit aus der Anfangszeit folgt beim umjubelten Auftritt des Mannes, der vor zwei Jahren als jüngster Elvis-Darsteller jemals in Memphis den Welttitel holen konnte.

„It’s Now or Never“ und „Blue Suede Shoes“ gehören genauso zum Programm wie die so ikonisch wie energiegeladenen Songs „Jailhouse Rock“ und „Viva Las Vegas“. Berührungsängste hat Santoro nicht - bis fast ganz nach oben steigt er an diesem Abend in der Philharmonie, um seine Fans persönlich mit Handschlag zu begrüßen. So viel Energie und musikalisch, tänzerische Leistung wird am Ende vom Kölner Publikum mit einem langanhalten, stehenden Applaus belohnt.

Das legendäre
Elvis-Comeback im Jahr 1968

Im zweiten Teil das Abends fällt der Blick auf das Comeback des Kings im Jahr 1968. Nach siebenjähriger Bühnenabstinenz und der Konzentration auf die eigene Filmkarriere meldet sich Elvis mit einer spektakulären TV-Show zurück. Mit 33 präsentierte sich die Musiklegende auf der Höhe ihres Könnens.

Übernommen wird diese anspruchsvolle Zeit vom Briten Ben Thompson, ein charismatischer und stimmgewaltiger Elvis-Darsteller, der sich 2023 den Titel „Ultimate Elvis Tribute Artist Champion of Graceland“ sicherte. In der hautengen schwarzen Leder-Kombo kommt er auf die Bühne und begeistert mit Hits „Love Me Tender“ oder „Let Yourself Go“ sein Publikum, mit dem er zum Abschluss minutenlang in den Zuschauerreihen auf Tuchfühlung geht. Auch er wird selbstredend an diesem Abend mit stehendem Applaus verabschiedet.

Die Zeit der großen Las-Vegas-Shows in den Jahren zwischen 1969 und 1977 übernimmt Shawn Klush, der in der TV-Serie „Vinyl“ sein Idol verkörperte und der von den Zuschauern von BBC One zum „The World’s Greatest Elvis“ gekürt wurde. Dass er diesen Titel zu Recht trägt, stellte der US-Amerikaner in Köln eindrucksvoll unter Beweis.

Er präsentierte die späten Hits des Kings wie „Little Less Conversation“, „Bridge Over Troubled Water“, „Suspicious Minds“ oder „Can’t Help Falling in Love“ so gefühlvoll wie auch stimmgewaltig. Dabei fehlte es auch nicht am humorvollen Augenzwinkern und den begehrten Seidenschals die Klush im begeisterten Publikum verteilte, das die unterhaltsame, gut zweistündige Zeitreise sichtlich genossen hatte.

Service: „The Elvis Tribute Artist World Tour“ ist noch bis zum Sonntag, 28. Juli, zu Gast in der Kölner Philharmonie. Das Finale des diesjährigen Sommerfestivals übernimmt das Broadway-Musical „Cabaret“ mit Tim Fischer, das in der Hamburger Inszenierung erstmals vom 30. Juli bis zum 4. August am Rhein zu erleben ist. Karten für beide Shows gibt es ab 69,90 Euro unter: