Stadtentwicklung Erster Baustein für neues Quartier
Köln · Seit inzwischen 30 Jahren gibt es die Idee, den alten Industriehafen in Deutz in ein neues, modernes, lebendiges und buntes Stadtquartier zu verwandeln. Auf einer Bruttogrundfläche von 560.000 Quadratmetern soll binnen der kommenden 10 bis 15 Jahre Wohnraum für 6900 Menschen, darunter auch sozial geförderte Wohnungen, sowie Büroraum für mehr als 6000 neue Jobs geschaffen werden.
Der fast 38 Hektar große Planungsraum Deutzer Hafen wird nach seiner Deindustrialisierung und der Verlagerung der aufgegebenen Nutzungen vom ehemaligen Hafengebiet in ein neues Stadtquartier unweit der Kölner Innenstadt verwandelt. Neben Wohn- und Arbeitsraum sollen auf dem Areal zwischen der Siegburger Straße, dem Poller Kirchweg und der Alfred-Schütte-Allee am Rheinufer auch eine Grundschule, Kitas, Gastronomie sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen entstehen. Das Gelände erstreckt sich zwischen der Severins- und der Südbrücke
Die Erschließung des Geländes beginnt noch in diesem Jahr
Noch in diesem Jahr soll die Erschließung des Deutzer Hafens mit Kanalarbeiten am Poller Kirchweg beginnen. Geplant und gebaut wird auf dem alten Industriegelände nach dem im Jahr 2018 beschlossenen Entwicklungskonzept von Cobe Architekten aus Kopenhagen blockweise in einzelnen Baufeldern, die sogenannten „Deutzer Blöcke“.
Für das erste Baufeld „Ost 03“ im Südosten des Hafengeländes zwischen Siegburger Straße, Poller Kirchweg und Bahntrasse wurde im Januar 2024 ein Architektenwettbewerb ausgelobt, den nun die JSWD Architekten aus Köln mit ihrem Entwürfen für sich entschieden haben. Bauherr ist hier der Kölner Projektentwickler Kreer Development, der das Grundstück 2015 erworben hat. Insgesamt hatten sich am Wettbewerb zehn Architektenbüros aus ganz Deutschland beteiligt.
„Dieser Block ist der erste Baustein des neuen Stadtquartiers und gibt uns ein Gefühl, wie sich der Deutzer Hafen künftig entwickeln wird”, sagt der Kölner Baudezernent Markus Greitemann. Der Bauherr selbst zeigt sich ebenfalls begeistert: „Der Siegerentwurf von JSWD löst die umfassenden Anforderungen an den Standort mit besonderer Qualität“, erklärt Florian Kreer.
„Wir haben den Block mit zwei Fugen unterteilt und so zwei L-förmige Baukörper geschaffen, die wiederum aus einzelnen, sich unterscheidenden Häusern bestehen. Mit den Fugen kommt Luft und Licht in den Innenhof. Für den an der Siegburger Straße liegenden, nördlichen Baukörper ist eine Büronutzung vorgesehen. Optional wäre auch eine Hotelnutzung möglich. Zu diesem Bereich gehört ein Hochhaus mit einer Höhe von unter 50 Metern und zwölf Etagen. Im Erdgeschoss haben wir hin zum neuen Quartiersplatz eine Fläche im Erdgeschoss mit Gastronomie vorgesehen“, sagt JSWD-Architekt Frederik Jaspert.
Der Baukörper mit der Büronutzung soll die dahinter liegenden Wohngebäude und den Innenhof vor Straßenlärm schützen. Geplant sind dort auch sozial geförderte Wohnungen in einem eigenen Gebäudeteil. Im Erdgeschoss des Wohnbereichs ist zudem eine große, sechszügige Kita vorgesehen, die den Innenhof als große Freifläche nutzen kann.
Versehen werden die Dächer der einzelnen Gebäude mit verschiedenen Formen und Funktionen. So wird es unter anderem auf dem Hochhaus und auf mehreren Wohnhäusern Fotovoltaikanlagen geben. Auf einem der Dächer soll ein Gewächshaus entstehen, das die Bewohner gemeinsam nutzen können. Auf mehreren Dächern sind zudem auch Dachterrassen für die Bewohner und für die Arbeitenden geplant. Der Baubeginn ist nach aktuellem Stand frühestens 2027/28 vorgesehen.
Termin: Am Samstag, 21. September, gibt es in der Holzhalle an der Alfred-Schütte-Allee von 12 bis 19 Uhr einen Hafentag zum Informieren und Austauschen über das neue Stadtquartier. Angeboten werden beim Begleitprogramm unter anderem auch Führungen über das Gelände und die Auermühle.
Ausstellung: Die Entwürfe des gerade abgeschlossenen Architektenwettbewerbs zum Baufeld „Ost 03“ sind noch bis zum 30. August in der Magistrale des Stadthauses in Deutz zu sehen.