Kölner Uniklinik bleibt weiter in der Gewinnzone

2015 wurden 5,1 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet und 400 Stellen geschaffen. Bauprojekte sollen fit für die Zukunft machen.

Foto: Uniklinik

Köln. Auf eine stete Leistungssteigerung kann die Kölner Uniklinik zurückblicken, das gilt auch für das vergangene Jahr: 2015 wurden dort 340 634 Patienten behandelt, rund 60 000 davon stationär. „Das sind 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit gehört die Uniklinik zu den leistungsfähigsten Einrichtungen in Deutschland“, sagt Professor Edgar Schömig als Ärztlicher Direktor der Kliniken. In Spitzenzeiten sei das Klinikum zu 92 Prozent ausgelastet.

Dabei befindet sich das Haus im Wandel. So wurde die Riege der Chefärzte 2015 verjüngt. „Mit den neuen Klinikdirektoren für die Psychiatrie und Psychotherapie, die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Urologie und die Strahlentherapie konnten wir 2015 erneut international hoch anerkannte Experten für das Universitätsklinikum gewinnen, die unsere medizinische Leistungsfähigkeit weiter stärken werden“, sagt Schömig. Durch die voranschreitende, erfolgreiche Entwicklung der Zentren — wie beispielsweise des Centrums für Integrierte Onkologie (CIO), des Herzzentrums oder der neuro-psychiatrischen Fächer — bündele man die große Expertise zum Wohl jedes einzelnen Patienten.

Dass sich die Uniklinik verändert zeigen die großen Baustellen auf dem Gelände. „Das Gesicht des Campus verändert sich entscheidend. Die Wege für die Patienten werden kürzer und durch die Neugestaltung werden wir dem schnellen Wandel in der Medizin gerecht“, betont Schömig. So wurde 2015 der Grundstein für das Ambulanzzentrum des CIO gelegt und der Gerätepark der Radiologie erneuert. Im laufenden Jahr kommen der Baubeginn eines neuen Eltern-Kind-Zentrums und eines weiteren Forschungszentrums dazu. „Die Perspektiven sind auch für das laufende Jahr gut, der positive Trend wird fortgesetzt“, sagt der Ärztliche Direktor.

Positiv fallen auch die wirtschaftlichen Zahlen der Uniklinik aus: „Die Uniklinik Köln und ihre Tochtergesellschaften haben im vergangenen Jahr Erträge in Höhe von 887 Millionen Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem Plus von 2,8 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern weist einen Jahresüberschuss von über 5,1 Millionen Euro aus“, erklärt der kaufmännische Direktor Günter Zwilling. Wert legt er darauf, dass das positive Ergebnis nicht auf dem Rücken der Mitarbeiter sondern durch ein gestiegenen Kostenbewusstsein aller erwirtschaftet worden sei. Entsprechend der Leistungsentwicklung des Klinikum ist die Zahl der Stellen 2015 um 400 auf 10 700 Mitarbeiter gestiegen.

Trotz des landesweiten Bettenabbaus wurden der Kölner Uniklinik im vergangenen Jahr 124 neue Betten zugesprochen, was die Gesamtzahl auf 1540 erhöht. Noch nicht enthalten sind in diesen Zahlen zusätzliche Betten im Bereich Psychotherapie und Psychiatrie. „Das wird noch verhandelt, wir rechnen jedoch ebenfalls mit einer Zunahme“, sagt Schömig.

Über einen Mangel an Ärzten und an Pflegepersonal kann man in Köln nicht klagen. So zieht der attraktive Standort junge Ärzte an die renommierte Einrichtung. In der Pflege setzt man auf Ausbildung. „Unsere Ausbildenden werden zu 90 Prozent übernommen“, sagt Pflegedirektorin Vera Lux. Das Klinikum verfügt insgesamt über 500 Ausbildungsplätze, 75 weitere sollen geschaffen werden. Damit decke man 90 Prozent des Personalbedarfs der Uniklinik.

Es gibt aber auch Entwicklungen, die der Klinikleitung Sorgen bereiten. So ist die Zahl der Notfallbehandlungen stark angestiegen, im dem Bereich könne man aber nicht kostendeckend arbeiten, sagt Schömig. Außerdem werden sich die Finanzierungsbedingungen ab 2017 wohl verschlechternd, was insbesondere für die Behandlung von Schwerstkranken gilt. Dort lassen sich dann Leistungssteigerungen nicht mehr kostendeckend erbringen. Davon sind laut Schömig insbesondere die Unikliniken als Maximalversorger betroffen. Man hoffe hier auf eine politische Lösung.