Karneval Neues Bühnenoutfit für die Rabaue
Köln · Im Keller ihres elterlichen Wohnhauses in Stommeln hat Jasmin Engel ihr Reich - dort entwirft und schneidert sie ihre eigenen Kreationen. „Meine Mutter Conny ist seit 2003 für das Bühnenoutfit der Höhner zuständig.
Diese Aufgabe habe ich dann 2018 von ihr übernommen. Nun habe ich auch für die Rabaue die neue Kleidung für die Auftritte entworfen und angefertigt“, berichtet Engel mit Blick auf die rot-blauen Jacken und Westen.
Das erste Treffen mit den Musikern der 2001 gegründeten Band gab es im August: „Wir konnten unsere Wünsche zum Outfit äußern und daraus sind dann die ersten Entwürfe entstanden. Uns ging es darum, uns treu zu bleiben und gleichzeitig einen neuen Bühnenlook für die Zukunft zu bekommen, der die Band auch eindeutig wiedererkennbar macht“, sagt Sänger Alex Barth. „Ein Problem ist zudem, dass manche Bühnen kaum noch dekoriert sind, da wollten wir mit unserer Kleidung mehr Farbe ins Geschehen bringen“, ergänzt Bassist Benni Weißert.
Zum Grand Prix der Volksmusik gab es schon ein Bühnenoutfit
Dabei war es für ihn und seine Bandkollegen nicht die erste Begegnung mit der Familie Engel: „2007 haben wir am Grand Prix der Volksmusik teilgenommen. Für den Fernsehauftritt hat uns unser Label neue Bühnenoutfits spendiert. Und die kamen damals von Conny Engel. Mit ‚Voulez vous?‘ haben wir den elften Platz erreicht und im Radio einen großen Erfolg erzielt. Der Song war überall zu hören“, erinnert sich Weißert.
Auch wenn die neue Bühnenkleidung der Rabaue einheitliche Farben mit den rot-blauen Jacken und Westen sowie den weißen Hemden hat, ist doch jedes Bandmitglied individuell eingekleidet worden. „Jeder konnte sagen, wie er sein Outfit genau haben will. Da habe ich dann die Form und die Details mit dem ausgefransten Jeansstoff dann entsprechend angepasst“, berichtet Jasmin Engel, die für einen privaten Kunden in ihrem Atelier auch sehr aufwendige Kostüme für den Karneval in Venedig designt und anfertigt.
„Gesehen haben wir uns mit der neuen Kleidung erst bei unserem ersten Auftritt beim Sessionsstart am Elften im Elften auf dem Heumarkt. Die neuen Sachen sind sowohl bei den Musikerkollegen, als auch bei unseren Fans sehr gut angekommen. Jasmin hat da ein sehr gutes Geschmacksempfinden. Das, was wir jetzt tragen, ist keine Verkleidung, sondern ein echtes Wohlfühloutfit, das nicht von der Stange kommt“, sagt Barth.
Und sein Bandkollege am Bass ergänzt: „Diese individuelle Kleidung passt zu uns. Bei uns ist auch jeder Auftritt individuell auf die jeweilige Veranstaltung abgestimmt. Wir haben etwa 150 Auftritte in der Session, da gleich keiner dem anderen, sonst würde es auch schnell langweilig für uns. Wir wechseln da nahtlos von der wilden Party am Elften im Elften in Köln zur eleganten Proklamation in Ratingen. Für jedes Format haben wir das passende Repertoire im Angebot. Das macht die Rabaue auch als Band aus. Da geht es um das perfekte Entertainment und um den Respekt vor der jeweiligen Veranstaltung.“
Bis zu 150 Auftritte absolvieren die Rabaue in der Session
Dass die Rabaue sich auf ganz verschiedene Situationen einstellen können, hat die Band auch in der Corona-Zeit gezeigt. „Zunächst kamen die Autokino-Auftritte, die auch ein Stück weit unsere DNA tragen. Dann haben wir Jeckstream genutzt, ein Format, bei dem wir auch bei der Entwicklung beteiligt waren. Und schließlich waren unsere Biergartenkonzerte sehr erfolgreich. Da gab es direkt zu Beginn fast 70 Ausgaben. Wir haben uns in dieser schwierigen Zeit nicht zurückgelehnt, sondern haben einfach etwas gemacht“, erklärt Barth.
Mit ihrem neuen Song „Niemals besser als jetzt“ werden die Rabaue sich jetzt auf den jecken Bühnen präsentieren. Auch die erfolgreiche Popballade „Ich zähl die Stääne jede Naach“ aus dem Vorjahr gehört weiter zum Repertoire der Band. Beide Songs stammen von Tom Marquardt, einem der erfolgreichsten Songschreiber und Komponisten im deutschen Pop- und Schlagerbereich.
„Wenn er ein Lied schreibt, stimmt einfach alles. Er arbeitet gut, inspiriert und mit viel Liebe. Dabei kamen die ‚Stääne‘ eher durch Zufall zu uns. Tom hatte den Song für seine damalige Freundin geschrieben und ihn aus Versehen auch uns geschickt. Zunächst war die ursprüngliche Adressatin gar nicht begeistert, inzwischen hat sie aber ihren Frieden damit geschlossen und mag unsere Musik sehr. Als beide geheiratet haben, kam aus den Flitterwochen der Satz ‚das wird niemals besser als jetzt‘. Daraus ist dann unser aktueller Hit entstanden“, erinnert sich Barth.
Mit Blick auf die Kölner Kollegen kommt der Sänger ins Schwärmen: „Wir haben bei den Kölner Bands ein unfassbar hohes Niveau. Da gibt es viele Topmusiker und immer mehr hochwertige Songs. Da wird beim Texten inzwischen absolut auf die Qualität geachtet. In Köln entwickelt sich da gerade eine neue Form von Popularmusik. Wir sind stolz, Teil dieser Szene zu sein“, sagt Barth.
Für ihn und die Rabaue geht es zum Jahresbeginn erst richtig in die Session. „Wir haben dann jeden Tag viele Auftritte, die wir mit unserem neun bis zehn Leute umfassenden Tross abfahren. Da gilt es dann die Stimmung hochzuhalten. An machen Tag starten wir schon um 9 Uhr und kommen dann meist nicht vor 2 Uhr wieder nach Hause“, berichtet Weißert.