Glaube „Seit Jahren ein ökumenisches Erfolgsprojekt“

Köln · „Gerade jetzt in einer Zeit der Unsicherheit durch Krieg und Pandemie ist es wichtig, am Abend nach der Arbeit Kirchen als Orte zu öffnen, wo Menschen mit ihren Sorgen und Nöten etwas erleben, aber auch ihre Ruhe finden können.

Robert Kleine (2.v.l.) und Bernhard Seiger (3.v.l.) bei der Programmpräsentation in St. Aposteln.

Foto: step/Eppinger

Die ‚Lange Nacht der Kirchen‘ ist seit vielen Jahren ein ökumenisches Erfolgsprojekt, das jetzt mit einem neuen Design und einem weiter entwickelten Konzept an der Start geht“, sagt der katholische Stadtdechant Monsignore Robert Kleine bei der Vorstellung des Programm in St. Aposteln. 

„Die Kirchenräume sind
unsere großen Schätze“

Auch der Stadtsuperintendent der evangelischen Kirche, Bernhard Seiger ist von dem Konzept sehr angetan: „Die Kirchenräume sind unsere großen Schätze, Räume mit einer unglaublichen Qualität, die Menschen sehr viel geben können. Sie haben uns über Jahrhunderte hinweg Geborgenheit gegeben. Das war bei den beiden Weltkriegen genauso der Fall wie schon bei der Pest. Die Menschen suchen Räume zum Beten und um eine Kerze anzuzünden. Ihre Botschaft ist die Liebe zum Leben sowie zum Frieden und zur Menschlichkeit. Diese Räume am Abend und in der Nacht zu besuchen, ist eine ganz besondere Erfahrung.“

Insgesamt 22 Kölner Kirchen in der linksrheinischen Innenstadt und in Deutz beteiligen sich in diesem Jahr an der „Langen Nacht der Kirchen“, die am kommenden Freitag, 18. März, von 19 bis 23 Uhr stattfinden wird. In einem Workshop im Sommer wurde das Konzept dazu weiterentwickelt und ergänzt. So hat man für die verschiedenen Zielgruppen verschiedene Angebote entwickelt, die aber auch jederzeit miteinander kombinierbar sind. Auf der neugestalteten Website, die mit dem Smartphone direkt in der Nacht genutzt werden kann, unterteilen vier Farben diese Angebote. Grün steht für Räume der Stille oder mit ruhiger Musik. Atmosphärische Musik aller Stilrichtungen bieten die pinken Programmpunkte. Gelb steht für Aktion und Erlebnis. Blau bietet Zeit für interessante Texte und Inhalte. Dort geht es ums Zuhören, Reflektieren und darum, neue Kraft für den Alltag zu finden.

Allen Orten gemeinsam ist, dass für die Besucher der rote Teppich als Zeichen des Willkommens angerollt wird. „Die Menschen sind der besondere Schatz dieses Abends, die für uns die Könige im Haus sind“, erklärt Seiger die Symbolkraft des roten Teppichs. Wer die neue Website auf dem Smartphone aufruft, bekommt wie beim Flyer eine Übersicht über alle Angebote der Nacht. In der digitalen Version findet sich auch ein interaktiver Stadtplan als Navigator zu den verschiedenen Angeboten und ihren Orten. Vor den Kirchen stehen Banner, die Passanten, die zufällig vorbeikommen, auf die besondere Nacht und ihre Angebote hinweisen.

St. Johannes: Führung mit
Schwarzlicht-Taschenlampen

Das Angebot in den 22 Kirchen ist vielfältig. So gibt es in St. Andreas eine Lucernariums-Feier sowie doppelchörige Vokalmusik der Renaissance. In St. Aposteln gehört Ambient Musik zwischen Klanginstallation und Elektroakustik sowie eine Lichtinstallation im Westbau zum Programm. St. Maria im Kapitol empfängt die Gäste nur mit Kerzenlicht und Stille. In der Trinitatiskirche wird es unter anderem eine kleine Bibellesung und meditative Orgelmusik geben. In St. Michael im Belgischen Viertel ist Hip-Hop angesagt und in St. Agnes werden Platten aufgelegt.

In St. Georg gibt es eine Lichtinstallation in Gold und Blau. Etwas für groß und klein bietet St. Johannes in Deutz mit einer Schwarzlicht-Taschenlampen-Führung. In St. Ursula können die Besucher an Kurzführungen teilnehmen, die musikalisch abgeschlossen werden. In St. Gereon wird Orgelmusik mit einem Rundgang zu den Kraftorten und mit Vorträgen kombiniert. In der Kartäuserkirche in der Südstadt steht „Windhauch – das Buch Kohelet“ im Mittelpunkt. Sämtliche Programmpunkte finden sich online unter: