Kommunalwahl: Auch SPD will Mitglieder befragen
Nach Aussage des Vorsitzenden gibt es einen zweiten Bewerber um die Kandidatur als Bürgermeister.
Burscheid. Kommt es auch in der SPD analog zur CDU zu einer Mitgliederbefragung in Sachen Bürgermeisterkandidat? Zurzeit deutet vieles darauf hin. Nach Aussage des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Klaus Becker gibt es inzwischen neben Bodo Jakob einen zweiten Bewerber um die Kandidatur. "Wir werden das noch in Kürze im Vorstand besprechen, aber wahrscheinlich gehen wir ähnlich vor wie die CDU."
Das würde heißen: Die beiden Kandidaten stellen sich dem Ortsverein vor, im Anschluss folgt - voraussichtlich nach den Sommerferien - die Mitgliederbefragung. Der Bewerber mit den meisten Stimmen würde dann der Mitgliederversammlung vorgeschlagen, die im November offiziell über den SPD-Bürgermeisterkandidaten für die Wahl 2009 befinden könnte.
Wer der zweite Interessent ist, wollte Becker noch nicht sagen. Nach seinen Angaben ist der Bewerber männlich, kein Burscheider und auch nicht hier, sondern in einem anderen SPD-Ortsverein aktiv. "Aber er ist in Burscheid bekannt."
Bodo Jakob wurde von der Nachricht gestern überrascht, sieht aber keine Probleme, sich zunächst mit dem anderen Bewerber einem parteiinternen Abstimmungsverfahren zu stellen.
Konkrete Fahrpläne in der Kandidatenfrage gibt es bei den übrigen drei Parteien nicht. Die UWG wird nach Einschätzung ihres Vorsitzenden Michael Schwarz an der bisherigen Linie festhalten, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen. "Vorbehaltlich der Entscheidung der Mitgliederversammlung" gehe er davon aus, dass die Wählergemeinschaft weiter der Überzeugung sei, "dass das eine Angelegenheit der großen Parteien ist".
Vielleicht gebe die UWG aber eine Empfehlung für die Direktwahl im Herbst 2009 ab. "Am liebsten wäre uns, wenn es nur einen Kandidaten für ganz Burscheid gäbe." Da das inzwischen ausgeschlossen ist, gelte: "Wir haben immer die Position vertreten, dass an der Spitze ein Verwaltungsfachmann stehen sollte." Zwar halte man sich aus dem "CDU-Hickhack" heraus, so Schwarz. "Aber unter diesem Aspekt wäre der Beigeordnete Stefan Caplan unser Favorit."
Ähnlich hatte sich zuvor auch schon Fraktionschef Gerd Pieper geäußert. Endgültig wird die Haltung der UWG entweder auf der Mitgliederversammlung Mitte dieses Jahres oder (wahrscheinlicher) erst im Frühjahr 2009 festgelegt.
Die FDP, deren Kandidat Rudolf Mebus bei der Wahl 2004 immerhin 12,2Prozent der Stimmen und damit mehr als seine Partei (10,5) erhielt, hat nach Aussage ihres Fraktionsvorsitzenden Rolf Mebus "noch keinen Kandidaten in Aussicht". Dass erneut sein Sohn seinen Hut in den Ring werfen könnte, hält Mebus aufgrund dessen beruflicher Beanspruchung zumindest zum jetztigen Zeitpunkt für nicht wahrscheinlich.
"Es gibt den Willen, einen Kandidaten zu finden, aber wir müssen uns auch an die Realitäten halten." Will heißen: Das Personal ist knapp und wenn ein Kandidat, dann "wollen wir auch jemanden aufstellen, der ankommt". Eine Entscheidung in der Frage könne sich, so Mebus, "noch bis 2009 hinziehen".
Die Grünen schließlich wollen "diesen Themenblock im Frühjahr oder Frühsommer beantworten", kündigt Sprecherin Sabine Wurmbach an. Dann soll es auf einer noch nicht terminierten Klausurtagung um die Kommunalwahl im kommenden Jahr gehen - und um die Frage, ob die Grünen diesmal im Gegensatz zur Wahl 2004 einen eigenen Kandidaten präsentieren.