Literatur: Krimi-Gerichte wurden nach der Lesung verspeist

Autor Bernd Geisler stellte sein Buch „Geschmackvoller Tod“ am Samstag in Burscheid vor.

Burscheid. Die Dhünntalsperre mit Zyankali vergiftet, die Trinkwasserquelle des Bergischen Landes verseucht: Die Auswirkungen der herannahenden Katastrophe wären desaströs.

Gut, dass es sich bei diesem Drama nur um eine fiktive Geschichte handelt. Geschrieben vom Wermelskirchener Autor Bernd Geisler nimmt dieser Krimi Platz im Schoß des Bergischen Landes. Zwischen Fachwerkhäusern und Schieferdächern ermitteln die Agentin Deborah Goldmann und ihr Kollege Dr. Saupe, um das geplante Unglück zu verhindern.

Aus seinem Roman „Geschmackvoller Tod“ las der Autor am Samstagabend in der Bücherei Ute Hentschel aus seinem neuen Krimi „Der geschmackvolle Tod“. Das Besondere an seinem Buch: „Die Idee zu der Geschichte ist in einer Wermelskirchener Trattoria entstehen“, erzählt Bernd Geisel. „Die Besitzer des italienischen Restaurants hatten den Wunsch nach einem Mafia-Krimi geäußert, der sein Geschehen aber im Bergischen Land finden sollte.“ So wurzelte die Idee bei einem Rotwein und italienischen Speisen in gemütlicher Runde. Der weitere Verlauf des Romans wurde im Rahmen verschiedener Lesungen gemeinsam mit dem Publikum entwickelt: „Innerhalb von fünf Monaten bot ich fünf Lesungen aus dem noch unfertigen Roman. Die Hörer aus dem Publikum konnten mir daraufhin Ideen zusenden, wie sie die Geschichte fortführen würden.“

Einige der Einfälle seien eingebaut worden, auf Wunsch der Ideengeber teils sogar sie selbst. „Außerdem wurde die kleine italienische Trattoria inklusive Besitzer mit ins Buch eingebracht. Sie spielt eine wichtige Rolle für die Geschichte“, sagt Geisler. Schließlich treffen sich die Agentin Goldmann und ihr Kollege Dr. Saupe genau dort, um Pasta, Wein und Bruschetta regelmäßig ihre Ermittlungsstände zu vergleichen. „Ich habe die Virtualität des Buches mit der eigentlichen und wahren Realität vermischt“, erklärt der Autor die spannende Mischung.

Damit den Zuhörern in der Buchhandlung nicht nur Köstlichkeiten zu Ohr getragen wurden, bestand nach der Lesung die Möglichkeit, in der Trattoria La Cantina nebenan die geschmacklichen Höhepunkte des Buches zu kosten. Neben gemischten Antipasti entschieden die Gäste sich vor allem für zwei Gerichte aus dem Buch: Schnitzelröllchen gefüllt mit Ricotta auf Tomaten-Sahne-Sauce und marinierten Lammfilets. Viel Arbeit für La Cantina-Besitzerin Anne Behnke? „Vom Schwierigkeitsgrad her tun sich die Gerichte nicht viel“, überlegt sie. Zur weiteren Auswahl stand jedoch noch ein weiteres Gericht: Lachs-Canelloni. „Eigentlich haben wir dies als Favorit gehandelt“, sagt sie. Als Nachtisch wurde eine Tiramisu-Variation gereicht, Erdbeeren mit Pfeffer und Crema Mofatta. Alle Gerichte wurden auch in Geislers Buch verspeist. „Teilweise wurden sie sogar während der Entstehung neben dem Glas Rotwein verputzt“, verrät der Autor.

Er selbst bezeichnet seinen Roman als augenzwinkernd und weniger hart: „Hier wird nicht monströs und blutrünstig gemordet, sondern eben geschmackvoll gestorben.“