Marathon im Morgengrauen

Bei der ersten Etappe nimmt Ralf Seck am Pattaya-Lauf in Thailand teil.

Burscheid/KoSamui. Vor der Abreise stand schon fest: Die ersten drei Wochen der Weltreise sollten nur der Entspannung dienen. Auf der Insel Ko Samui in Südthailand wollten Ralf Seck und seine Freundin Susanne Hartmann Kraft für die Reise rund um den Globus tanken. "Hier haben wir erstmal klassischen Strandurlaub gemacht, die leckere Thaiküche und exotische Cocktails genossen und die Insel mit einem Moped erkundet", schreibt der 46-jährige Burscheider der WZ.

Zum Glück hatte der ehemalige Geschäftsmann seine Laufschuhe eingepackt. Denn schon nach ein paar Tagen bekam er eine Ausschreibung des Pattaya-Marathons in die Hände. Den konnte sich der passionierte Läufer natürlich nicht entgehen lassen. "Aus der Ruhe wurde hektische Betriebsamkeit. Es galt, den Anmeldebogen in Thai zu entschlüsseln, auszufüllen und eine Banküberweisung für das Startgeld auf den Weg zu bringen."

Nachdem die ersten Hürden genommen waren, mussten die beiden Burscheider einen passenden Flug buchen und eine Unterkunft in der Nähe des Starts und Ziels finden. Doch damit nicht genug: In Pattaya angekommen warteten schon die nächsten Schwierigkeiten auf die Weltreisenden. Die Abholung der Startunterlagen. "Meine Disziplin, der Viertelmarathon (10,55 Kilometer), war lediglich an den Zahlen zu erkennen."

Bereits um vier Uhr morgens wurden Ralf Seck und Susanne Hartmann vom Prasseln des strömenden Regens geweckt. Die Straßen waren überflutet, es war stockfinster draußen. Von den widrigen Bedingungen ließ sich der Burscheider jedoch nicht aufhalten. Er folgte dem Ruf des Marathons. Am Zieleinlauf war bereits eine Menge los. "Ein höllenlautes Bühnenprogramm und eine exotische Nudelparty waren ein echtes Erlebnis."

Für Ralf Seck war die Krönung des Tages jedoch der Start des Laufs um 5.30 Uhr. In völliger Dunkelheit schlängelte sich ein fröhlicher Lindwurm durch die nassen Straßenschluchten dem Zieleinlauf auf der Strandpromenade entgegen. 42:20 Minuten war Ralf Seck auf der Strecke unterwegs.

Schwarz auf weiß hat er dieses Ergebnis nicht. "Schade, dass die Drucker dem Monsunregen nicht gewachsen waren und so die Ergebnislisten buchstäblich ins Wasser fielen." Also konnten sich die beiden direkt wieder auf den Weg ins Hotel machen - um zu Frühstücken.