Premierenflut zum Fest des Patrons

Kirche: Burscheider Katholiken feierten am Sonntag den Höhepunkt des Laurentiusjahres.

Burscheid. Spätestens als die beiden Feuerspucker gegen Mittag ihre Kunststückchen mit Fackel und glühendem Diabolo vorführten und ein paar Meter weiter der Grill auf Hochtouren glühte, waren sie alle "Feuer und Flamme".

Das Motto des diesjährigen Pfarrfestes der katholischen Kirchengemeinde hatte allerdings einen ganz anderen Hintergrund: Vor 1750 Jahren starb der Pfarr- und Stadtpatron Laurentius einen qualvollen Verbrennungstod. Beim Höhepunkt des Laurentiusjahres war gestern der Andrang rund um die Kirche groß. Es gab gleich mehrere Premieren zu feiern.

Seit Januar leiten sie zusammen den Seelsorgebereich Odenthal/Burscheid/Altenberg. Gestern standen sie zum ersten Mal gemeinsam am Altar. Zum Festtag des Heiligen Laurentius bekam Pfarrer Markus Höyng tatkräftige Unterstützung von den Pfarrern Johannes Börsch aus Altenberg und Klaus Anders aus Odenthal.

"Es ist ein wichtiges Zeichen für das Zusammenwachsen der Gemeinden", befand Johannes Schrage, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. Für Markus Höyng bedeutete diese Zusammenkunft eine Ehre: "Wir sind stolz, dass dieses Fest bei uns stattfindet. Außerdem ist es ein toller Zufall, dass der Todestag diesmal auf einen Sonntag fällt."

Kreisdechant Monsignore Pfarrer Klaus Anders, der auch die Predigt hielt, wurde noch eine weitere Ehre zuteil. Er eröffnete die Fotoausstellung "Der Schatz der Kirche sind die Armen", die noch bis zum 28. August im Chorraum der St. Laurentius-Kirche zu begutachten sein wird. Zu sehen sind Porträts von acht Menschen, die ihre größten Wünsche äußern - von neuen Möbeln über Ruhe bis hin zu einer Reise nach Antwerpen.

"Wir wollen uns mit diesem Projekt noch mehr den Armen widmen und hinterfragen, was Armut eigentlich bedeutet", so Johannes Schrage. Aufs Geld achten mussten die Besucher gestern übrigens nicht. Für die Speisen und nichtalkoholischen Getränke, die verzehrt wurden, konnte man am Ende eine freiwillige Spende hinterlassen, mit deren Erlös eine neue Mikrofonanlage angeschafft werden soll.

Die Intention, die ganz im Sinne des Pfarrpatrons gewesen sein dürfte: Diejenigen mit kleinem Geldbeutel sollten mit ruhigem Gewissen speisen können, ohne aufs Geld zu schauen. Laut Pfarrer Höyng kam diese Aktion besonders gut an.

Eine weitere Premiere feierte der neue Internet-Auftritt der katholischen Kirchengemeinde. Die neue Homepage, die von Margret Weidemann, Raffael Bielzer und Helmut Mück entwickelt wurde und ab sofort betreut wird, ist seit gestern in Betrieb. Der bisherige Webmaster Helmut Bernhardt erhielt als Dankeschön für acht Jahre Internetarbeit die Laurentius-Plakette. Auch die Jugendfeuerwehr kam bei einer Schauübung zum Einsatz.