„Musik muss Gefühle ansprechen“
Engelbert Wrobel präsentiert am 19. April seine neue Band Swingin’ Ladies + 2 im Haus der Kunst.
Burscheid. Den musikalischen Bogen „From Joplin to Jobim“ schlägt der Burscheider Musiker Engelbert Wrobel bei seinem neuen Bandprojekt Swingin’ Ladies + 2. Am 19. April präsentiert er beim Heimspiel im Haus der Kunst das neue Album des einzigartigen Quartetts mit zwei Pianisten, einer Bassistin und Sängerin sowie dem Mann an der Klarinette und dem Saxofon.
„Musik muss bei Menschen Gefühle ansprechen. Und wenn man Musik nicht versteht, kann man sie auch nicht fühlen. Das reicht von Tränen der Freude bis zu Tränen der Rührung und echter Gänsehaut“, sagt gebürtige Eifelaner, der seit 1993 in Burscheid lebt. Es gehe um die Musik, die von den 20er bis zu den 40er Jahren, die Rolle der heutigen Popmusik eingenommen habe.
Moderner Jazz sei dagegen für normale Leute manchmal etwas schwer zugänglich. „Ich mag eine sehr melodische Musik, die sich ihren volkstümlichen Charakter bewahrt hat. Da gilt für den Jazz der 20er bis 40er Jahre. Die Menschen sollen eine schöne Zeit bei unseren Konzerten haben.“
Und so reicht das Repertoire, das auf dem neuen Album und auch beim Burscheider Konzert zu hören ist, von Scott Joplin (1867-1917), dem wohl bedeutendsten Ragtime-Komponisten, über Hot-Jazz und Swing á la Benny Goodman sowie Boogie Woogie und Blues bis hin zum Bossa, dessen berühmtester Protagonist bis heute Antonio Carlos Jobim (1927-1994) war. Von ihm stammen berühmte Melodien wie „The Girl From Ipanema“ und „Desafinado“.
Seine Musiker hat Wrobel bei gemeinsamen Auftritten kennengelernt: „Der australische Bassistin und Sängerin Nicki Parrott bin ich bei einer gemeinsamen Tour begegnet. Durch ihre Erfahrung mit den verschiedensten Stilistiken hat sie ein unglaubliches Repertoire und weiß, wie eine Rhythmusgruppe funktioniert. Ihre Auffassungsgabe und ihr absolutes Gehör sind sensationell und sie ist ein guter Teamplayer“, lobt der Burscheider die Kollegin von Down Under.
Den Mailänder Paolo Alderighi hat Wrobel in Japan kennengelernt und arbeitet seitdem regelmäßig mit ihm zusammen. Er wird bei der Tour durch Deutschland, Italien und die Schweiz gemeinsam mit seiner Frau, der Amerikanerin Stephanie Trick, am Flügel sitzen. „Ich liebe es, beide zusammen zu hören. Sie sind meine Inspiration. Jeder ist für sich ein fabelhafter Musiker, aber zusammen spielen sie ein vierhändiges Stride-Piano, wie es noch niemand zuvor getan hat. Wenn beide am Flügel sitzen, entsteht eine unglaubliche Energie“ Es sei schwer, die beiden für eine Tour zu bekommen, da das Paar inzwischen seinen Wohnsitz in die USA gelegt hat.
Das gemeinsame Coverfoto der Swingin’ Ladies + 2 ist in einem Schloss in Mailand entstanden. „Wir haben uns dort im März in der Wohnung von Paolo zu den Proben getroffen und dann auch ein Konzert im Schloss gegeben“, erinnert sich Wrobel beim Blick auf sein neues Album.
Schöne Melodien und der Jazz der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts zeichnen all die Projekte und Bands aus, an denen Wrobel beteiligt ist. „Schwer ist nur die Koordination. Manche Projekte haben einen Vorlauf von zwei Jahren. Man muss auch immer alle Musiker zusammen bekommen“, sagt der Mann, der im März an 19 Tagen 20 Konzerte gespielt hat. „Ich bin aber nicht das ganze Jahr so auf Tour, oft sind es auch nur die Wochenenden, die belegt sind“, erklärt Wrobel, der im Oktober wieder in Japan unterwegs sein wird.
Auf das kommende Heimspiel am 19. April im Haus der Kunst freut sich der Musiker schon jetzt: „Das sind immer ganz besondere Momente an diesem Ort. Die Burscheider gehen gut mit, es wird viel gelacht und viele Menschen, die bei der Tour gleich bei vier oder fünf Konzerten dabei sind, kommen auch immer hierher. Die Atmosphäre im Saal ist sehr gut, weil die Menschen sehr nahe am Geschehen sind. Die Bedingungen für eine Band, die rein akustisch spielt und die nur für den Gesang und die Ansagen einen Verstärker braucht, sind im Haus der Kunst optimal.“
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