Päckchenaktion für Bedürftige: Keiner soll leer ausgehen
Die Päckchenaktion für Bedürftige ist inzwischen fast ein Selbstläufer. Am Donnerstag folgt die Ausgabe.
Burscheid. „Die Burscheider können gar keine kleinen Pakete packen“, sagt Martin Heykants und lacht. Der Vorsitzende der Burscheider Tafel steht im Jugendbereich der Freikirchlichen evangelischen Gemeinde Burscheid und staunt über die großzügig gepackten Weihnachtsgeschenke der Burscheider für die Tafelkunden.
Schon nach drei von acht Abgabestunden sind 70 Pakete eingetroffen, knapp die Hälfte dessen, was sich der Verein erhofft, um einen Tag später an gleicher Stelle seine Kunden für das Fest bedenken zu können: mit Lebensmittelspenden, Körperpflegeprodukten oder anderen Dingen, die den bedürftigen Familien eine Freude machen können.
130 Familien greifen jede Woche regelmäßig auf das Angebot der Tafel zurück, rund 300 Kunden führt die Kartei des Vereins. Über 120 Kinder gehören dazu. Die von Einzelpersonen, Schulen und Kindergärten gepackten Geschenke sind auf drei langen Tafeln sortiert, je nachdem, ob ihr Inhalt für bis zu zwei, bis zu vier oder für fünf und mehr Personen gedacht ist.
Zum neunten Mal ruft die Tafel zu diesen Weihnachtsspenden auf — und hofft jedes Jahr aufs Neue, dass sich Angebot und Nachfrage in etwa die Waage halten. Sollte sich am Donnerstag im Laufe des Tages bei der Ausgabe allerdings zeigen, dass es knapp werden könnte, werden die Tafel-Mitarbeiter schnell zur Zentrale in die Montanusstraße eilen. „Wir haben von Rewe in Köln gerade lagerfähige Lebensmittel im Wert von 2500 Euro bekommen“, sagt Heykants. Niemand, der am Donnerstag ein Geschenk abholen will, soll leer ausgehen. Aber der Schwerpunkt der Tafel verschiebt sich ohnehin etwas: Nicht mehr länger nur Lebensmittel werden ausgegeben. Es liegen inzwischen beispielsweise auch von Verlagen gespendete Kinderbücher vor. Auch Lesen ist schließlich ein Grundbedürfnis.