Panther-Trainer Klatt: „Ich will in die dritte Liga“
Ceven Klatt über eine starke Hinrunde, die Ziele für das kommende Jahr und die Chancen in Liga drei.
Burscheid. Ausgerechnet am letzten Spieltag vor der Weihnachtspause kassierten die Handballer der Bergischen Panther in der Oberliga beim TV Aldekerk die erste Saisonniederlage und rutschten damit auf den vierten Tabellenplatz ab. Der Bergische Volksbote unterhielt sich mit Spielertrainer Ceven Klatt über den Verlauf der Hinrunde, die Erwartungen der weiteren Serie sowie die Perspektive beim Viertligisten.
Herr Klatt, hätten Sie mit so einer starken ersten Halbserie gerechnet?
Ceven Klatt: Damit gerechnet habe ich nicht. Mir war klar, dass wir die Möglichkeiten haben, auch in der Oberliga gegen jede Mannschaft mit zu halten, aber das wir am Ende der Hinrunde nur einmal verloren haben und nur einem Punkt hinter dem Tabellenersten liegen hätte ich nicht gedacht.
Was waren die Gründe dafür?
Klatt: Zum Einen hatten wir einen sehr guten Start, wodurch manche Sachen dann einfach ins Laufen kommen. Zum anderen hatten wir bei dem ein oder anderen Spiel aber auch ein bisschen Glück das wir an diesem Tag als Sieger vom Parkett gegangen sind. Insgesamt haben wir sicherlich eine hohe individuelle Qualität in der Mannschaft. Das führt dazu das oft ein oder zwei Spieler ein Spiel entscheiden können.
Woran lag es aus Ihrer Sicht, dass die Mannschaft aus den letzten beiden Partien nur noch einen Punkt einfuhr?
Klatt: Ich muss sagen, dass wir in Aldekerk verloren haben, stört mich weniger als der Punktverlust zu Hause gegen Hiesfeld. Dieser war völlig unnötig und allein unserer fahrlässigen Herangehensweise geschuldet. In Aldekerk dagegen hat die Mannschaft zum wiederholten Mal in dieser Saison eine tolle Moral gezeigt und einen großen Kampf abgeliefert. Leider wurden wir diesmal dafür nicht belohnt. Auf jeden Fall sind wir froh das jetzt Pause ist und ich bin überzeugt das wir mit einem Erfolg ins neue Jahr starten werden.
Sind Sie traurig oder erleichtert, dass Sie die Tabellenführung wieder verloren haben?
Klatt: Weder noch. Um ehrlich zu sein, schaue ich gar nicht so sehr auf die Tabelle. Natürlich weiß ich, dass die ersten 4 Mannschaften nur einen Punkt auseinander liegen, aber mich interessiert viel mehr ob wir das Optimum herausgeholt haben und das muss ich ganz klar mit JA beantworten, denn bis auf das Spiel gegen Hiesfeld haben wir eine super Hinrunde gespielt.
Was trauen Sie der Mannschaft noch in der zweiten Saisonhälfte zu?
Klatt: Die zweite Saisonhälfte wird natürlich viel schwieriger, denn die Mannschaften kennen uns besser und werden sich dem entsprechend auch besser auf uns einstellen. Trotzdem traue ich uns zu unter den ersten fünf Mannschaften, d.h. unseren Platz in der Spitzengruppe zu verteidigen.
Woran müssen Sie als Trainer in der Weihnachtspause noch ansetzen?
Klatt: Es gibt immer Sachen an denen man arbeiten muss. Für uns wird es wichtig sein im athletischen Bereich nochmal etwas zu zulegen. Außerdem werden wir uns ein bißchen variabler aufstellen. Das betrifft sowohl unseren Angriff als auch unsere Abwehrformation. Darüber hinaus möchte ich in der Rückrunde die Verantwortung auch auf mehr Schultern verteilen.
Sobald man Tabellenführer der Oberliga ist, stellt sich die Frage nach einem möglichen Sprung in die dritte Liga. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Klatt: Ich persönlich möchte gerne in die dritte Liga. Die sportliche Herausforderung und natürlich das Leistungsniveau ist dort ein anderes und ich hätte Spaß daran mich mit unserer Mannschaft dort zu messen.
Wäre ein Sprung in diese deutlich professionellere Klasse sinnvoll für Ihren Verein?
Klatt: Das kann ich nicht sagen. Aus eigenen Erfahrungswerten kann ich nur sagen, das wir uns dazu in einigen Punkten professioneller aufstellen müssten. Sportlich würde ich uns das zutrauen und ich bin auch davon überzeugt, das wir es schaffen würden die Klasse zu halten.
Der TuS Wermelskirchen als Spitzenreiter von Liga drei wird voraussichtlich in die Oberliga aus Kostengründen zurückgehen. Ist das ein mahnendes Beispiel für Sie?
Klatt: Jeder Verein muss sich selber die Frage stellen ob es Sinn macht und ob man den Mehrkostenaufwand stemmen kann. Nur wenn man dies zu 100 Prozent bejahen kann, sollte man den Schritt auch wagen. Grundsätzlich macht der Handballsport in jüngster Vergangenheit zu viele Negativschlagzeilen, weil sich die Vereine übernehmen. Das muss aufhören, denn das schadet unserem Sport.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Sie als Trainer den nächsten Schritt machen und sich in höhere Spielklassen orientieren wollen. Wie passt das mit den Panther-Zielen zusammen?
Klatt: Das wird die Zukunft zeigen: Ich habe hier ein tolles Umfeld und fühle mich sehr wohl. Es wäre schön wenn die Panther und ich auch in Zukunft zusammenpassen.