Pointen & Piano - Klavierkonzert zum Lachen!
Armin Fischer begeisterte das ausverkaufte Kulturbadehaus mit Geschichten über das Entertainment auf hoher See.
Was der Pianist und Kabarettist Armin Fischer am Samstagabend im Kulturbadehaus zu Gehör brachte, war in keiner Minute lächerlich, brachte aber das Publikum im mehr als voll besetzten Raum pausenlos zum Lachen. Einige Besucher hatten ihn bereits im vergangenen Jahr gesehen und waren nun gespannt auf sein Programm „Lust auf Meer“. Die durchgehende „Welle“ seines Themas waren seine gesammelten Erfahrungen als Entertainer auf vornehmen Kreuzfahrtschiffen.
Seine erste, humorvolle Annäherung an den MORS Stutzflügel traf auf angenehme Gegenliebe des Instruments. So konnte Fischer seine Virtuosität in voller Breite beweisen. Die musikalische Laufbahn des begabten Schülers aus Lippstadt begann mit Klavierunterricht als Siebenjähriger, setzte sich fort mit dem Studium klassischer Musik in Hamburg. Warum wählte er trotzdem nicht eine Karriere als Meisterpianist für Bach, Beethoven und so weiter? Armin Fischer erklärt mit schelmischem Lächeln: „So wunderbar die großen Tongemälde die Konzertsäle füllen — mir fehlte der lebendige Kontakt mit den Zuhörern. Außerdem schrieb und komponierte ich bereits als Student satirische Lieder und habe in Essen bei Prof. Lore Lorentz vom „Kommödchen“ in einem Meisterkurs Politkabarett in Reinkultur genossen.“
Im eleganten Frack, ergänzt mit Socken im schwarz-weißen Klaviertastenmuster, plauderte Fischer mehr als zwei Stunden über seine skurillen Erlebnisse während seiner Engagements auf den Ozeanriesen. Er agierte aber nicht nur als Barpianist und Hintergrundmusiker bei den großen Bordfesten. Als Teammitglied der Reisebegleiter passierten ihm oft Dinge, die für Lachsalven im Badehaus sorgten. Nebenbei hingeworfene Bemerkungen wie: „Eine stupide Tonfolge, an einem Abend auf dem Schiff hundertmal gespielt — und auf jedem Kreuzfahrtschiff in gleicher Weise — sinkt ins Meer und wird in Bälde auch die Gesänge der Wale verändern!“
Dass ihm seine Studienzeit der klassischen Musik als feste Basis gilt, zeigte sich im Vortrag von Gershwins „Rhapsodie in Blue“. Ob Theater, Konzertsaal, TV- und Filmproduktionen — Armin Fischer hat in jedem Metier seinen Platz. Sein aktuelles Programm „Lust auf Meer“ interpretierten die Gäste im Badehaus logischerweise als „Lust auf mehr“ und bekamen auch mit Fischers Zugaben noch ein fröhliches Lachen mit auf den Weg.
Auch die Kulisse des Abends ergänzte das Thema Meer in gewisser Weise. Sechs großformatige Teppiche der Künstlerin Ariane Hahn (Hilgen) erinnerten an bewegtes oder ruhiges Wasser. Auf Segeltuchflächen, die Acrylfarben mit trittfestem Lack fixiert, sind sie äußerst strapazierfähig. Die Exponate werden bis zu den weiteren Klavierabenden am 14. und 22. Oktober zu sehen sein.