Rockmusik – nur handgemacht

Indiana Dog Tax aus Burscheid und Leverkusen machen Rockmusik der 60er und 70er Jahre ohne elektronische Effekte.

Burscheid. Elektronische Effekte mögen sie nicht. Rockmusik ist für Herbert Törmer, Heiko Bardeli, Henry Wolnik und Torsten van Jurckscheit natürlich und handgemacht. Und kommt niemals auch nur in Teilen vom Band.

"Weil es einfach viel authentischer und rockiger ist", sagt Henry Wolnik. Zusammen haben sich die vier Musiker dem Rock der 60er und 70er Jahre verschrieben.

Seit sieben Jahren gibt es die Band Indiana Dog Tax - eine Band, die aus Burscheider und Leverkusener Musikern besteht. Zu Beginn war es Feierabendmusik, die sie zusammen machten - bis vor zwei Jahren der Leverkusener Henry Wolnik zur Band stieß.

"Ich bin sehr strebsam und möchte, dass wir als Band bekannt werden", sagt der gebürtige Pole. Erste Erfolge zeichnen sich mittlerweile ab: Neben zahlreichen Auftritte gewann das Quartett bei LauterLev, einem Bandwettbewerb, nun den Sonderpreis.

In einem Kölner Studio dürfen sie nun ein neues Demo aufnehmen. Das brauchen sie, um Veranstalter und Plattenfirmen auf sich aufmerksam zu machen.

Noch einmal im grellen Scheinwerferlicht großer Bühnen zu stehen - davon träumt der Musiker. Mit 14 Jahren musizierte er in Polen mit Glam-Rock-Bands auf einer Silvestergala, wenig später ging er bereits auf Tournee. Das Rock’n’Roll-Leben hat er genossen und möchte dieses Erlebnisse nicht mehr missen. "Damals habe ich gedacht, dass das das Leben ist."

Nach der Karriere als Rockmusiker begann Henry Wolnik ein Musik-Studium. "Das habe ich leider jedoch nicht abgeschlossen", sagt er. Trotzdem - der Musik blieb er immer eng verbunden. Und gab diese Liebe sogar an seine beiden Söhne weiter. "Meine Frau muss da ganz schön was mitmachen", sagt Wolnik.

Er ziehe sich jedoch am liebsten in sein eigenes Studio zurück, um an seinen 1.001 Ideen zu feilen. Schließlich sei es nicht der Song selbst, der den Menschen gefalle, sondern wie er arrangiert sei. Deswegen beschäftigt sich der Leverkusener, der auch eigene Gitarren baut, mit Einleitungen und Endpunkten der Indiana Dog Tax-Stücken.

Besonders nach dem Erfolg bei dem Leverkusener Bandwettbewerb ist der Ehrgeiz der Musiker geweckt. "Wir wollen zeigen, was in uns steckt", sagt Wolnik. Auf der Bühne hätten sie gemerkt, wie der Funke von der Band auf das Publikum übergesprungen sei. Die Menschen hätten sich mit der gradlinigen und ehrlichen Musik der Vier identifizieren können.

Vielleicht auch, weil bei Indiana Dog Tax alle Musiker gleichberechtigt sind. Auf der Bühne gibt es bei ihnen nicht den typischen Aufbau: In der Mitte der Sänger, rechts und links Gitarre und Bass, im Hintergrund das Schlagzeug. Die vier Musiker stehen auf einer Linie. So funktioniert es auch, dass der Sänger der Band, Herbert Törmer, auch hinter dem Schlagzeug sitzt.

Auch das Schreiben der Lieder läuft gemeinschaftlich bei der Probe. "Meist nehmen wir die neuen Songteile auf und schlafen dann noch ein paar Nächte drüber, bevor wir nochmal reinhören. Mit Abstand betrachtet, sind manche Lieder besser als gedacht, manche aber auch nur noch gut für den Müll", sagt Henry Wolnik.

In erster Linie sei Indiana Dog Tax eine Live-Band und keine Studio-Band. "Wir möchten einfach spüren, was wir dem Publikum vermitteln." Live sei die Rückmeldung direkt gegeben, bei einer Platte wüsste die Band nicht sofort, was die Fans denken.