Kunden-Flaute am Nachmittag

Für die Händler in Burscheid verläuft das Weihnachtsgeschäft sehr unterschiedlich.

Burscheid. Von Rekordumsätzen wie in Köln sei sie weit entfernt - Anke Breidbach ist mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft überhaupt nicht zufrieden. "Es läuft einfach nicht so gut wie in den Vorjahren", sagt die Inhaberin des Optik-, Schmuck- und Uhrengeschäftes an der Hauptstraße.

Die schlechten Nachrichten aus der Wirtschaft möchte die Einzelhändlerin nicht für den Rückgang ihres Umsatzes und der Kundenfrequenz verantwortlich machen. Sie vermutet, dass die Kunden lieber die verkaufsoffenen Sonntage in Köln für ihre Weihnachtseinkäufe nutzen. "Nach meinen Informationen waren die Geschäfte in Köln bisher an jedem Adventssonntag geöffnet. Da kann ich natürlich nicht mithalten", sagt die Burscheiderin. Sie hofft nun auf die verbleibenden acht Einkaufstage.

Die Buchhändlerin Ute Hentschel ist hingegen sehr zufrieden mit dem bisherigen Umsatz. "Das Weihnachtsgeschäft läuft bisher besser als im vergangenen Jahr." Von einer Wirtschaftskrise sei bei ihr im Laden nichts zu spüren. "Aber den Buchhandel trifft es sowieso immer erst ein halbes Jahr später, als die übrigen Geschäftsfelder", sagt Hentschel.

Auch die Konkurrenz aus dem Internet bemerke sie bisher nicht. "Im Gegenteil. Die Kunden recherchieren oft im Internet und kommen dann mit ihren Ergebnissen zu uns in den Laden. Sie wollen die Geschäfte vor Ort unterstützen", sagt die Einzelhändlerin.

Diese Erfahrung hat auch Dirk Zündorf von Spiele mit Pfiff gemacht. "Viele Kunden kommen gerne zu mir in den Laden und lassen sich persönlich und in Ruhe beraten." Einen Vergleich zum Vorjahr kann der Händler indes nicht ziehen. "Im vergangenen Jahr habe ich noch kein Ladenlokal gehabt, sondern nur im Internet verkauft." Die Absatzzahlen im Internet hätten sich gegenüber zum Vorjahr jedoch verbessert.

Eigentlich wollte der Inhaber des Spieleladens sein Geschäft an den Adventssamstagen länger öffnen. Doch ab 13 Uhr hätten nur noch wenige Kunden zu ihm in den Laden gefunden. "Woran das liegt, kann ich leider nicht sagen. Vielleicht fahren die Kunden gegen Mittag doch noch nach Köln, um einzukaufen", sagt Zündorf.

Ute Hentschel vermutet hingegen, dass die uneinheitlichen Öffnungszeiten daran Schuld seien, dass die Kunden nach 13 Uhr kaum noch in Burscheid einkaufen. "Es wäre schon schön, wenn alle Geschäfte bis mindestens 16 Uhr geöffnet wären." Die Händler müssten sich heutzutage mehr einfallen lassen, um die Kunden an sich zu binden. Sie selbst hält ihr Geschäft bis 18 Uhr geöffnet.