Zunächst beobachteten die Rauschgiftermittler der Kreispolizei am vergangenen Mittwoch ein Brüderpaar (39 und 37) bei der Übergabe von Heroin. Der Ältere der beiden lebt in Burscheid, der Jüngere in Leichlingen. Unmittelbar nach der Übergabe schlugen die Beamten zu: Die Brüder wurden vorläufig festgenommen.

In den Vernehmungen gaben sie zu, schon seit fast zwei Jahren Heroin nach Deutschland einzuführen - zum Großteil für immer denselben Dealer. Auch dieser Mann ist inzwischen identifiziert, wurde aber noch nicht festgenommen. Die Polizei erhofft sich von seiner Beobachtung weitere Ermittlungserfolge. Der Mann lebt aber nicht in Rhein-Berg.

Neben diesem Großabnehmer belieferten die beiden Brüder regelmäßig auch einen 22-jährigen Burscheider Kleindealer. Dessen Wohnung wurde dann am vergangenen Freitag durchsucht. Dabei stießen die Beamten sowohl auf Amphetamine als auch auf flüssiges Ecstasy.

Der 22-Jährige räumte ein, dass er seit rund sieben Monaten mit Amphetaminen gehandelt habe. Das Ecstasy sei von ihm dagegen überwiegend verschenkt worden, um neue Kunden zu gewinnen, darunter auch Minderjährige. "Es hat nach unseren Erkenntnissen aber keinen Handel an Schulen gegeben. Das hat sich alles im privaten Bereich abgespielt", sagt Polizeisprecher Peter Raubuch.

Auch der Drogenhandel auf dieser unteren Ebene ist aber offenbar lukrativ: Die Ermittler gehen für die sieben Monate von einem Gesamtgewinn in Höhe von rund 20000 Euro aus. Der 22-Jährige finanzierte damit seinen aufwendigen Lebensstil.

Während die Staatsanwaltschaft Köln bei dem Brüderpaar keine ausreichenden Haftgründe sah, erging gegen den 22-jährigen Burscheider inzwischen Haftbefehl. Die Polizei geht im Zuge der Ermittlungen von weiteren Durchsuchungsaktionen aus.