Rötzinghofen: Schlamm von der Baustelle bis ins Tal gespült

Die Regenfälle der vergangenen Wochen haben im Wald am Bornheimer Bach deutliche Spuren hinterlassen.

Burscheid. Baustellen hinterlassen Spuren. Insbesondere dann, wenn starke Regenfälle den Boden in glitschigen Morast verwandeln. In Rötzinghofen haben die Regenfälle der vergangenen Wochen, die zum Teil sintflutartig waren, sogar zu regelrechten Abgängen an dem steilen Waldhang zum Bornheimer Bach unmittelbar hinter dem Burscheider Bad geführt.

Carsten Coen, der dort am Sonntag eigentlich einen netten Spaziergang machen wollte, ärgert sich darüber, dass die Verantwortlichen der Baumaßnahme keine Schutzvorkehrungen getroffen haben, um die Folgen zu vermeiden: eine lehmige Schicht hat sich ins Tal ergossen und nun auf etwa zehn Meter Länge niedergelassen - dort, wo noch vor wenigen Jahren eine intensive Renaturierungsmaßnahme den Wald mit dem Bachlauf im Tal in einen naturgemäßen Zustand versetzt habe. Nun hätte sich zu den von Sturm Kyrill verursachten "Baumleichen" und abgebrochenen Ästen auch ein völlig verschlammter Boden gesellt. Mit entsprechenden Folgen, glaubt Coen: die Vegetation werde an dieser Stelle erdrückt.

Revierförster Karl Zimmermann, der selbst im alten Teil von Rötzinghofen lebt, kennt das Problem. "Die Kleinlebewesen freuen sich natürlich nicht darüber, aber ein großes Problem für den Wald ist es nicht." Grundsätzlich habe die Dorfgemeinschaft, die ihr Wasser aus dem Brunnen unterhalb des Baugebietes bezieht, "bei starkem Regen immer trüberes Wasser". In diesem Fall sei man aber verschont geblieben. "Unsere Quellen haben den Zug von der anderen Seite her." Doch im Teich an der Schulbiologischen Station seien die Auswirkungen unübersehbar. "Das Wasser ist natürlich viel trüber als vorher", meint Zimmermann.

Doch dafür sei er nicht zuständig. Aber der Wupperverband. Und dieser ist nicht untätig geblieben, wie die Pressesprecherin Monika Ebers auf BV-Anfrage erklärt: "Mit dem Bauleiter und den Technischen Werken Burscheid sind bereits Gespräche geführt worden." Offenbar sei vor einer Ortsbesichtigung schon vereinbart worden, dass der Schlamm entfernt wird. "Es gibt aber keine ökologischen Auswirkungen", beruhigt Ebers. Die Karpfen im Teich störe die braune Brühe nicht und die Libellen fühlten sich auch noch wohl. Entdecken könne man in dem Teich derzeit allerdings nichts, bestätigt sie.

Jürgen Malzkuhn, Vorstandssprecher der Technischen Werke Burscheid, kündigt gemeinsame Maßnahmen zur Herstellung des ursprünglichen Zustands rund um den Bachlauf an. Zuerst sollen aber die Arbeiten an dem neuen Baugebiet abgeschlossen werden.