Standortsuche: Tafel hofft auf das alte Internat

Kontakt zum Kirchenkreis Leverkusen besteht bereits. Aber eine Entscheidung steht noch aus.

Burscheid. Viele leuchtende Kinderaugen gab es am Freitag bei der Burscheider Tafel am alten Bahnhof zu sehen. Der Kinderschutzbund hatte rund 80 Gesellschaftsspiele für die Altersklasse bis 15 Jahre angeschafft, die während der Ausgabezeiten verteilt wurden.

Das Angebot richtete sich an bedürftige Familien, die nicht das Geld haben, in den Sommerferien in Urlaub zu fahren. Pro Kind gab es ein Gesellschaftsspiel.

"Wir wollen damit die Gemeinschaft zwischen Eltern und Kindern fördern und sie animieren, in den Ferien gemeinsam etwas zu machen", sagte Carmen Lienke-Blumberg, Vorsitzende des Ortsverbandes. Es war nicht die erste Aktion dieser Art und soll auch nicht die letzte bleiben.

Damit die Tafel ihre Arbeit weiterhin erledigen kann, sucht sie schon seit geraumer Zeit nach einem neuen Standort. Denn eines steht fest: Das neue Jugendzentrum wird kommen und damit auch die Abrissbirne für das jetzige Gebäude. Ein genauer Termin, wann die Lager- und Ausgabestelle am alten Bahnhof weichen und der Verein ausziehen muss steht noch nicht fest. Ebenfalls unklar ist, wo die Tafel dann unterkommt.

Eine Möglichkeit wäre, das leer stehende Internat auf dem Schulberg zu beziehen. "Es würde für unsere Zwecke passen", erklärte Vorsitzender Martin Heykants. Zwar sei der Zustand des Gebäudes sanierungsbedürftig, "aber mit vereinten Kräften ist das sicher zu machen".

Vorstands-Kollegin Renate Lunow hat sich schon ein Bild vom früheren Schulgebäude gemacht: "Die Leute können dort unter einer Überdachung warten, es gibt genügend Parkplätze und der Ausgaberaum im alten Speisesaal ist riesig und abteilbar."

Lunow hat bereits mit dem derzeitigen Eigentümer, dem Evangelischen Kirchenkreis Leverkusen, Kontakt aufgenommen. Dieser steht allerdings noch in Verhandlungen mit einem weiteren Interessenten, der nach Aussage Lunows sogar bereit wäre, die Tafel aufzunehmen.

Sollte dieser Interessent abspringen, bestünde wohl die Möglichkeit, das Erdgeschoss des Internats zu beziehen - allerdings müsste der Verein dann mit der Unsicherheit leben, bei einem Verkauf erneut umziehen zu müssen. Eine Entscheidung steht noch aus.

In trockenen Tüchern ist hingegen die Nutzung des neuen Kühlcontainers der Tafel, der in der vergangenen Woche auf dem Gelände des Werks 2 von Federal-Mogul aufgestellt und in Betrieb genommen wurde. "Wir haben eine tolle Unterstützung von den Werksangehörigen erfahren", freute sich Heykants.

Die Tafel darf an mehreren Tagen in der Woche mit dem Lieferwagen auf das Werksgelände fahren, um gekühlte Lebensmittel ein- und auszuladen. "Der Container bedeutet für uns eine große Erweiterung. Wir können jetzt Waren in noch besserer Qualität ausgeben und auch Ware von anderen Tafeln einlagern."