Kegeln mit sportlichen Ambitionen

Vor 25 Jahren wurde die kleinste Abteilung der Burscheider TG gegründet.

Burscheid. Die kleinste Abteilung der Burscheider Turngemeinde feiert in diesen Tagen ihr 25-jähriges Bestehen. Im Februar 1983 beantragten einige Vereinsmitglieder die Gründung einer Kegelabteilung innerhalb der BTG.

Auslöser dieser Idee waren die beiden Sportkegelbahnen, die im Rahmen des Neubaus der Schulberghalle entstehen sollten.

Von der Turngemeinde wurden den Pionieren für dieses Vorhaben keine Steine in den Weg gelegt, dennoch war es damals noch ein langer und vor allem bürokratisch komplizierter Weg, bis am 17.September 1983 erstmals eine Burscheider Kegelmannschaft an einem offiziellen Wettkampf teilnehmen konnte.

Initiator und Motor der Gründung war Wilfried Busch, damaliges Vorstandsmitglied und ehemaliger Handballer der BTG. Am 24.Februar 1982 erging die erste Anfrage an Stadtdirektor Horst Weber über Voraussetzungen und Bedingungen zur Nutzung der beiden Kegelbahnen in der Schulberghalle.

Gut drei Wochen später kam die Antwort: Eine konstante Belegung der Bahnen sei nicht vorgesehen. Sportvereine, die zugewiesene Trainingszeiten hatten, sollten die Möglichkeit haben, nach ihrem Training die Kegelbahnen zu benutzen. Es sollte kein Konkurrenzbetrieb gegenüber der Burscheider Gastronomie entstehen, deshalb waren die Bahnen für Hobbykegelclubs tabu.

Eine Absage, mit der sich Busch nicht zufriedengab. Nach Inbetriebnahme der neuen Dreifach-Sporthalle mit den Kegelbahnen erreichte er, dass die Benutzungsordnung für die Sportstätten der Stadt diesbezüglich neu gefasst wurde. Am 1.September 1982 trat diese Änderung dann in Kraft. Erst jetzt konnte die neue Abteilung Sportkegeln, die zu diesem Zeitpunkt schon bestand, aktiv werden.

Neben dem reinen Sportkegeln wollte die BTG Burscheider Bürgern aller Altersklassen ein neues Freizeitangebot bieten. Hintergedanke war, neben der schon bestehenden Herrenriege auch Jugend-, Damen- und Seniorenmannschaften aufzustellen. Im Februar 1983 beantragte Busch die Mitgliedschaft im Westdeutschen Keglerverband und im Deutschen Keglerbund.

Nach regem Schriftverkehr mit den zuständigen Fachbereichen wurde die Mitgliedschaft bestätigt und alle erforderlichen Satzungen und Verordnungen zugesandt. Spielerpässe wurden beantragt und vieles mehr musste erledigt werden, um den Regularien eines offiziellen Spielbetriebs gerecht zu werden. Die Abteilung fand guten Zuspruch und vergrößerte sich von Woche zu Woche. Fleißig wurde trainiert, bis dann endlich der erste Spieltag anstand.

Spieler der ersten Stunde waren Heinz Wendland, Sven vom Stein, Helmut Hochkamer, Dieter Glasow, Wilfried Busch und Heinrich Ziegler. Der Gegner war der CFK 65 Rösrath, das Spiel-System 50Wurf in die Vollen, 50Wurf abräumen jeweils mit Wechsel der Gassen. Das Spiel endete mit 3305 Punkten für Rösrath, 2883 Punkte für den Neuling aus Burscheid.

Ehrgeiz und Abteilung wuchsen. Eine zweite Herrenmannschaft wurde aufgestellt und etwas später kam eine Damenmannschaft dazu. Die Mitgliederzahl stieg auf 33 Personen. 1990/91 löste sich dann die Damenmannschaft wieder auf. Andere Kegler wechselten den Wohnort, sodass die Anfahrtswege zu lang wurden.

Die Mitgliederzahlen waren nun rückläufig, da sich trotz intensiver Werbung kein Nachwuchs einfand. Doch der harte Kern ist dem Kegelsport auch damals treu geblieben und so stellten sich zumindest sportliche Erfolge ein.

In den Jahren 1993/94 und 1997/98 wurde die BTG Gruppensieger in der Kreisklasse 7. Es folgte der Aufstieg in die Bezirksklasse, in der man 2002/2003 auch Gruppensieger in der BK 6 wurde. Bei den Bezirksmeisterschaften belegte die BTG in den Jahren 2002 und 2003 jeweils sehr gute dritte Plätze bei den Senioren.

Zurzeit sind noch elf Spieler aktiv. "Unsere dringlichste Aufgabe ist es, Nachwuchs zu finden", beschreibt Fritz Langer das größte Problem der Abteilung, das aber auch anderen Vereinen sehr bekannt ist.