„Bergig, kurvig und nass!“

Aktion "Biker - sicher in NRW und RBK": Motorradfahrer auf Trainingstour durch den Kreis.

Rheinisch-Bergischer Kreis. Im Rahmen der landesweiten Aktion "Biker - sicher in NRW und RBK" hatte die Kreispolizei in den vergangenen Monaten an verschiedenen, von Motorradfahrern stark frequentierten Punkten im Kreisgebiet Beamte positioniert, die bei manchen herausgewunkenen Bikern erst mal automatisch ein mulmiges Schuldgefühl hervorriefen. Dabei ging es gar nicht um Fehlverhalten, sondern um eine Fragebogenaktion.

Unter allen Beteiligten wurden dann zehn Gewinner ausgelost, die am Samstag an einer Sicherheitstour teilnehmen konnten. Acht - darunter zwei Frauen - der zehn Ausgelosten stellten sich dem Informations- und Aufgabenmarathon, der sie zwischen 9 und 17 Uhr voll forderte.

Polizeihauptkommissar Gert Bellmann und Erster Polizeihauptkommissar Alex Werner widmeten sich mit den Bikern zunächst auf dem Parkplatz des Kreishauses den Themen Langsamfahren, Handling der Maschinen, Balance, Notbremsungen, Regeln für Gruppenausfahrten und Sichtbarkeit von Bikern für andere Verkehrsteilnehmer.

Dann startete die Gruppe zu einem ersten Kurventraining auf der L 84 zwischen Lindlar-Waidbruch und Lindlar-Sülztal. Da herrschten (fast wie perfekt organisiert) auch gleich relativ extreme Verhältnisse, die einer der Teilnehmer, die unter anderem auch aus Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr kamen, als " Bergig, kurvig und nass!" beschrieb.

Nach einer Mittagspause folgte der zweite Teil des Kurventrainings auf der dann trockenen L 409 zwischen Wermelskirchen-Halzenberg und Kürten-Laudenberg, dem Unfallschwerpunkt Nummer1 für Biker im Kreis.

Die beiden Polizeihauptkommissare rahmten dabei immer zwei oder drei Biker ein und konnten so aus der Sicht des hinten fahrenden Beamten Informationen zu falschem oder zumindest kritischem Fahrverhalten weitergeben. Die Betroffenen empfanden das als besonders hilfreich: "Das sagt uns ja sonst keiner und deshalb bringt uns das echt was."

Bellmann brach eine Lanze für das Gros der Motorradfahrer, denn bei "70 Prozent der Unfälle sind nicht Biker der Auslöser, sondern unachtsame Autofahrer". Natürlich gebe es auch die beiden Extremgruppen unter den Bikern, die entweder zu wenig Fahrpraxis haben oder als Risiko-Junkies ihr eigenes Können und die oft unbekannten Streckenverhältnisse falsch einschätzen.

Hier Verbesserungen zu erzielen, war eines der Ziele dieser Aktion, die von allen Beteiligten als überaus positiv bewertet wurde, auch wenn die Biker am Ende ganz schön geschafft waren.