TGH-Trainer Christian Hausmann: „Eine gewisse Rivalität tut beiden Seiten gut“
Am Wochenende startet die Fußballsaison. Die Trainer der beiden Bezirksligisten über die Chancen ihrer Mannschaften.
Burscheid. Herr Malischke, Herr Hausmann, auch wenn Sie die Frage vielleicht nicht mehr hören können: Wie ist die Vorbereitung verlaufen?
Werner Malischke: Im Gesamten bin ich sehr zufrieden. Wir haben leider noch nicht alles geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Das sollten wir in den nächsten Wochen aber locker aufholen.
Christian Hausmann: Ich muss sagen, dass ich im ersten Monat absolut zufrieden war. In den letzten zwei Wochen ist jedoch alles über den Haufen geworfen, da haben wir nicht mehr gut gearbeitet.
Wo gilt es in den nächsten Tagen und Wochen den Hebel anzusetzen?
Malischke: Vor allen Dingen muss ich eine erste Besetzung finden. Auf einigen Positionen bin ich mir schon sehr sicher, dafür gibt es auf anderen noch Kämpfe um einen Platz unter den ersten elf.
Hausmann: Wir müssen gerade im taktischen Bereich den Hebel ansetzen. Wir leben von der Gemeinschaft, mehr noch nicht. Es fehlen noch Überraschungseffekte und Variationen, gerade bei den Standardsituationen.
Was ist Ihren Mannschaften zuzutrauen?
Malischke: Wenn wir es schaffen, die Defensivarbeit so umzusetzen wie im Moment, dann ist uns einiges zu zutrauen. Wir wollen einfach einen schönen, offensiven und variationsreichen Fußball spielen.
Hausmann: Wenn die Mannschaft gewillt ist, hart zu arbeiten und Gas zu geben, dann können wir viel erreichen. Ordnung und Disziplin müssen stimmen.
Und warum sollte es in dieser Saison besser laufen als in der abgelaufenen Runde?
Malischke: Kann es überhaupt besser laufen? Wir müssen erst einmal abwarten, wie wir die Abgänge von Serkan Özkan und Nils Dolezych kompensieren, immerhin muss die Mannschaft 50 Tore unter sich aufteilen.
Hausmann: Ich hoffe, dass die Mannschaft kapiert hat, dass nichts von alleine kommt. Der Willen muss der gleiche sein wie in den letzten Spielen der abgelaufenen Runde.
Wie sind die Neuzugänge integriert?
Malischke: Gut bis sehr gut. Menschlich gibt es überhaupt keine Diskussionen, im sportlichen Bereich haben wir durch die Urlaubsplanungen noch einige Defizite.
Hausmann: Menschlich sind die Neuen schon im Team angekommen. Aber auch hier werden die ersten Spiele wieder die Richtung zeigen. Wir müssen uns nicht auf die Neuen fokussieren. Alle müssen an einem Strang ziehen.
Wer macht das Rennen im Kampf um die Meisterschaft?
Malischke: Der ASV Wuppertal.
Hausmann: ASV Wuppertal, Attatürk Mettmann und vielleicht ein Überraschungsmannschaft werden am Ende ganz oben stehen.
Ein Blick über den Zaun: Wie beurteilen Sie die Entwicklung bei Ihrem Nachbarn und ewigen Konkurrenten?
Malischke: Ich weiß nur grob, was Christian Hausmann macht. Ich traue Hilgen aber eine ähnliche Platzierung wie uns zu.
Hausmann: Dass der Werner ein positiv Verrückter ist, darüber braucht man nicht reden. Er wird wieder eine ganze Menge bewegen können, eine Platzierung zwischen Platz drei und sechs ist möglich. Burscheid muss jedoch erst mal zeigen, wie es sein herausragendes Torjägerduo ersetzen kann.
Was versprechen Sie sich von den Kunstrasenplätzen?
Malischke: Einen deutlich besseren Fußball hin zum gepflegten Kurzpassspiel, was auch den Zuschauern deutlich mehr gefallen sollte.
Hausmann: Da kann man schon viel besser spielen, der Ball läuft kontrollierter. Dazu sind die Trainingsumstände besser, vor allem im Herbst und Winter.
Ist aus Ihrem Jugendbereich mit geeignetem Nachwuchs zu rechnen?
Malischke: Kurzfristig ist nichts in Sicht, in der B- und C-Jugend kommen aber wieder gute Talente nach. Bis die aber im Herrenteam eingebaut sind, wird noch einige Zeit vergehen.
Hausmann: Wir haben wieder eine A-Jugend und natürlich wollen wir talentierte Nachwuchskräfte einbauen. Das werde ich unterstützen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich gerne mit Jugendspielern zusammenarbeite.
In vielen Sportarten wird die Bündelung von Kräften ins Auge gefasst. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Malischke: Das tut nicht jedem Verein gut, ich bin nicht für so eine Zusammenlegung. Es gibt einfach zu viele negative Beispiele, zu viele Scherbenhaufen als abschreckende Beispiele.
Hausmann: Ich weiß nicht, ob das überhaupt machbar wäre. Beide Vereine sind sehr eigenständig, von daher ist das in den nächsten ein, zwei Jahren kein Thema. Außerdem tut eine gewisse Rivalität beiden Seiten auch ganz gut.