Überhangklassen für Gesamtschule
Die Jahrgänge 5 und 7 werden um je eine Klasse aufgestockt. Eine dauerhafte Entscheidung für einen fünften Zug ist das noch nicht.
Burscheid. „Es bleibt bei der Vierzügigkeit“, hatte Gesamtschulrektorin Angelika Büscher noch vor gut einer Woche gegenüber dem BV erklärt. Zumindest formal stimmt die Aussage noch. Denn die Johannes-Löh-Gesamtschule wird zum nächsten Schuljahr zunächst sogenannte Überhangklassen einrichten. Das betrifft dann die Jahrgangsstufen 5 und 7 und ist noch keine generelle Entscheidung für einen fünften Zug
Die fünfte Klasse in der Stufe 7, dem Gründungsjahrgang der Gesamtschule, wird nötig, weil die bisherigen vier Klassen nach einer Mitteilung des Schulträgers, der Evangelischen Kirche im Rheinland, durch die Aufnahme von Flüchtlingskindern „mit bis zu 31 Schülerinnen und Schülern am Ende der machbaren Kapazitäten angekommen“ seien.
Aber es gebe einen enorm großen Andrang von Kindern, die in die 7. Klasse der Gesamtschule wechseln wollen. Das hat nach Angaben der Kirche gleich mehrere Gründe: zum einen eine wachsende Zahl von Zuzügen in die Stadt Burscheid, zum anderen Anfragen Burscheider Kinder, die nach Abschluss der Erprobungsstufe nicht weiter das Gymnasium besuchen können. Die Gesamtschule hat aber zur Leitlinie erhoben, allen Burscheider Schulkindern einen Platz anzubieten, die das wollen.
Die Situation in der Stufe 7 wird noch dadurch verschärft, dass auch Burscheider Realschüler der aktuellen 7. Klasse einen Schulplatz benötigen, wenn sie die Klasse wiederholen müssen. Da die Realschule aber wie die Hauptschule ausläuft und im nächsten Schuljahr die Stufen 5 bis 7 nicht mehr anbietet, muss auch hier die nachwachsende Gesamtschule einspringen.
Aber auch bei den nach den Sommerferien neu startenden fünften Klassen der Gesamtschule ist nun offenbar doch die Zahl der vorliegenden Anmeldungen so angewachsen, dass auch hier die bisher gebildeten vier Klassen nicht mehr ausreichen. Laut Rektorin Angelika Büscher klingele das Telefon fast täglich mit neuen Anfragen nach einem Schulplatz. Vor Wochenfrist hatte die Anmeldezahl noch bei 117 gelegen, was bei einer Mindestschülerzahl von 25 Kindern pro Klasse noch nicht für eine fünfte Klasse ausgereicht hätte.
Auch hier sind es vor allem Umzüge nach Burscheid, die die Zahlen weiter ansteigen lassen. Aber es finden sich auch einige Eltern darunter, die schlicht bisher versäumt haben, ihr Kind auf einer weiterführenden Schule anzumelden. Beim Kennenlern-Nachmittag der Gesamtschule, der für Dienstag, 5. Juli, angesetzt ist, werden also fünf Fünferklassen ihre neuen Klassenlehrer kennenlernen.
Was das für die Zukunft der Gesamtschule bedeutet, ist nach Aussage von Jens-Peter Iven, Pressesprecher der Landeskirche, noch offen. „Wenn der Andrang bei der Gesamtschule dauerhaft so hoch bleibt, wird der fünfte Zug sicher wieder ein Thema werden. Aber zunächst einmal bleibt es bei den Überhangklassen.“
Die zusätzlichen Stunden, die durch die beiden Überhangklassen notwendig werden, sind nach Kirchenangaben im Stellenrahmen der Schule abgedeckt. Neueinstellungen von Lehrern sind also nicht erforderlich.