Volkshochschule auf Sparkurs
Die Bildungseinrichtung muss eine um 20 Prozent gekürzte Umlage der drei beteiligten Kommunen auffangen.
Burscheid. Die Formulierung klingt schönfärberisch: „Das VHS-Zweigstellenbüro ist ab 22.07.2011 nicht mehr regelmäßig besetzt“, ist am Briefkasten am Pastor-Löh-Haus zu lesen. Der Schlitz ist auch gleich demonstrativ zugeklebt.
Eine Zweigstelle ohne verlässliche Öffnungszeiten ist aber de facto geschlossen. Die Volkshochschule Bergisch Land befindet sich auf Sparkurs.
Die Weichen dafür wurden bei der Verbandsversammlung Ende Mai gestellt. Um 20 Prozent wollten die drei beteiligten Kommunen Burscheid, Leichlingen und Wermelskirchen die Umlage reduziert sehen. Das gab der Haushaltsentwurf aber nicht her. Der einzige Ausweg aus Sicht der VHS-Verwaltung: die Schließung der beiden Zweigstellen in Burscheid und Leichlingen (Bürgerhaus am Hammer) sowie die Anhebung der Gebühren.
So ist es jetzt auch gekommen. Im Vorwort zum aktuellen VHS-Programm für das zweite Halbjahr 2011 begründet Leiter Klaus Miesen wie berichtet die Erhöhung damit, dass nur so das Bildungsangebot im bisherigen Umfang gewährleistet werden konnte. Die Kosten steigen, die Zuschüsse sinken, die Honorare sind seit Jahren nicht erhöht worden.
Die Zweigstellen in Burscheid und Leichlingen waren bisher an vier Tagen in der Woche für zwei Stunden am Vormittag mit Betreuerinnen auf Geringverdienerbasis besetzt. Das Geld soll jetzt eingespart werden.
Ob es bei einer dauerhaften Schließung bleibt, darauf will sich die stellvertretende VHS-Leiterin Ulrike Langholz-Baumgartner noch nicht festlegen. „Wir befinden uns in der Erprobungsphase.“ Die Besucherzahlen seien rückläufig gewesen. „Wir werden uns bemühen, den Kontakt zu den Bürgern vor Ort aufrechtzuerhalten.“
Das soll vor allem durch die Unterstützung der kommunalen Bürgerbüros geschehen. So können Anmeldungen im Rathaus abgegeben werden und werden von dort nach Wermelskirchen weitergeleitet. Gleiches gilt für Anfragen. Migranten erhalten auch mehrsprachige Handzettel zu den Deutschkursen.
Die Zweigstellenbüros werden dagegen nur noch sporadisch genutzt. Nach den Ferien soll es aber zumindest alle 14 Tage eine Sprechstunde geben.