JC: Solingen ist aus dem Rennen
Haan ist Burscheids Hauptkonkurrent im Ringen um die Europazentrale.
Burscheid. Im Ringen um den künftigen Standort der Europazentrale von Johnson Controls (JC) ist Solingen aus dem Rennen. JC werde seine geplante Zentrale nicht in den Gräfrather Gewerbegebieten Fürkeltrath I und II errichten, informierte die Firmenleitung am Donnerstag das Solinger Rathaus. Dort hatte man dem Unternehmen mit Hauptsitz im Burscheider Industriegebiet in der vergangenen Woche eine Fläche von rund 120 000 Quadratmetern angeboten.
„Wir sind sehr enttäuscht über die schnelle Absage“, sagte Stadtdirektor Hartmut Hoferichter dem Solinger Tageblatt, „auch wenn klar war, dass wir mit unserem Angebot bezüglich Größe und Topografie nicht alle Voraussetzungen zu 100 Prozent vollständig erfüllen konnten.“ Johnson Controls sucht eine Grundstücksgröße von 160 000 Quadratmetern, möglichst flach und mit enger Anbindung an die Autobahn.
Wie berichtet sollen nach den jüngsten Fusionen mit CRH, Keiper und Recaro unter dem neuen Dach etwa zehn Standorte des Konzerns zusammengeführt werden. Der Hauptsitz wird für 3000 bis 4000 Mitarbeiter geplant. Derzeit arbeiten in der Burscheider Europazentrale etwa 1900 Mitarbeiter.
Weil JC angekündigt hat, auch im Interesse der Mitarbeiter das Städtedreieck Haan — Solingen — Burscheid nicht verlassen zu wollen, sind nach der Absage an Solingen zumindest die Chancen für Burscheid gestiegen, JC doch zu halten. Hauptkonkurrent scheint derzeit Haan mit seinem neuen Technologiepark in Gruiten zu sein.
Zwar verfügt Burscheid über keine Gewerbefläche in der gewünschten Größe, aber die Flächen in Straßerhof umfassen immerhin 100 000 Quadratmeter. Dort war 2009 die Ansiedlung der Sportartikelfirma Hudora geplatzt.
Die rasche Absage von JC an Solingen belegt auf jeden Fall: Auch wenn seitens des Unternehmens von einer Verwirklichung zwischen 2014 bis 2017 die Rede ist, die Entscheidung über den künftigen Standort wird intern zügig vorangetrieben und liegt offenbar näher als gedacht.