Wanderführer für die Westentasche

Ralf Seck und Susanne Hartmann hatten bei den 24 Streifzügen durch das Bergische Wanderland auch Hundebesitzer und Familien im Blick.

Foto: Barbara Sarx

Burscheid. Wer gedankenverloren durch das Bergische Land wandert, bekommt schnell Urlaubsgefühle. Zwar sagt auch Ralf Seck, für ihn seien die Touren meist wie ein Urlaubstag gewesen. Aber wenn man aus 24 Streifzügen einen Wanderführer erstellen will, ist beim Gehen auch volle Konzentration erforderlich: Zu viel gibt es zu beachten und zu notieren.

Das gesamte Frühjahr und den Sommer des vergangenen Jahres sind Seck und Susanne Hartmann alle 24 Streifzüge abgegangen, die das Bergische Wanderland nach und nach eingerichtet und vorgestellt hatte. Dabei folgten die beiden Autoren den Vorgaben des Conrad-Stein-Verlags für seine Reihe „Outdoor Regional“.

Die Wanderführer für die Westentasche haben neben dem Anspruch absoluter Praxistauglichkeit (auch schon im Format) vor allem auch Familien und Hundebesitzer im Blick. Entsprechend sind die 157 Seiten mit zahlreichen Hinweisen gespickt.

Die jeweils einem Thema gewidmeten Wanderungen unterteilen sich in je sieben Touren im nördlichen und mittleren Bergischen Land und zehn Streifzüge im Südteil. Eine ausklappbare Legende mit den Symbolen erleichtert die Orientierung. Dazu gibt es Kartenskizzen, Höhenprofile, Kurzinformationen zur Strecke jeweils zu Beginn und eine folgende ausführlichere Wegbeschreibung mit zahlreichen wisssenswerten Ergänzungen zu dem, was einem am Wegrand begegnet. Wer mag, kann sich auch die GPS-Tracks auf der Internetseite des Verlags herunterladen. Sechs der Wege gehen besonders auf Grundschulkinder ein und bieten auf der Strecke Infos der beliebten Maus aus der Sendung mit der Maus.

Geboren wurde die Idee zu dem Wanderführer im Winter 2013/2014. „Ich habe dann einfach mal beim Verlag nachgefragt“, erzählt Susanne Hartmann. Und dort war man sich mit den erfahrenen Weltenbummlern rasch einig. Die beiden Burscheider waren dann überrascht, dass sie bei den Wanderungen durch die Heimat neben vielem Vertrauten auch mancher Überraschung begegneten.

Natürlich, die 14,4 Kilometer durch das Eifgental von Wermelskirchen über Burscheid bis nach Odenthal kannten die Autoren als beliebte Strecke vor der Haustür bestens. Aber dass sie auf dem Bergbauweg bei Rösrath plötzlich im Wald auf einen Förderturm stießen, das hatten sie nicht erwartet.

Bei Susanne Hartmann ist vor allem der Wacholderweg bei Eckenhagen nachdrücklich in Erinnerung geblieben, Ralf Seck fand den Waldmythenweg in Waldbröl besonders interessant. Beide beteuern, das Projekt habe „auf jeden Fall Spaß gemacht“, auch wenn sich der Lebensunterhalt von einem solchen Wanderführer nicht bestreiten lasse. „Das ist eher ein Hobby.“