Bußgeld Wer eine Kippe wegwirft, muss bis zu 150 Euro zahlen
Köln. · Stadt erhöht Verwarn- und Bußgelder unter anderem für das Wegwerfen von Zigarettenkippen.
Die Stadt geht seit gestern mit deutlich erhöhten Strafen gegen Müll- und Verschmutzungssünder vor. Als Erstes tritt das von 35 auf 50 Euro erhöhte Verwarngeld für das Wegwerfen von Zigarettenkippen in Kraft. Wiederholungstäter müssen mit einem Bußgeld von 100 Euro rechnen. Werden Kippen auf Spielplätzen, in Grünanlagen, Landschaftsschutzgebieten und in Kanaleinläufe geworfen, sind für diese Ordnungswidrigkeit 150 Euro fällig. Der Mindestsatz von 50 Euro wird fällig für das Werfen von Kippen auf asphaltierte Flächen wie zum Beispiel Gehwege, Straßen und Fußgängerzonen.
Bürger beschweren sich immer wieder über Verschmutzungen
Auch die Verwarn- und Bußgelder für das Wegwerfen, Vergraben oder Verbrennen anderer Gegenstände im öffentlichen Raum will die Stadt deutlich erhöhen. Dazu laufen derzeit letzte Gespräche. „Viele Bürger kritisieren die Verschmutzung in der Stadt immer wieder. Als Stadt haben wir dafür gesorgt, dass mehr Papierkörbe aufgestellt werden, haben zusätzliche Reinigungen organisiert und auch bezahlt. Es gibt keine Entschuldigung für diejenigen, die einfach ihre Kippen oder ihren Müll auf Straßen oder auch in Parks wegschmeißen. Diejenigen, die alle Angebote ignorieren, werden dann tiefer in die Tasche greifen müssen.“
Zigarettenkippen sind weltweit das am häufigsten weggeworfene Abfallprodukt. Die Filter bestehen aus dem Kunststoff Celluloseacetat und es kann je nach äußerem Umfeld bis zu 15 Jahre dauern, bis sie sich zersetzen. Aus einem Stummel können im Schnitt zwei bis sechs Milligramm Nikotin in Böden und Gewässer gespült werden. Neben Nikotin sind in den Zigarettenstummeln zum Beispiel Arsen, Kupfer, Blei und noch hunderte andere Chemikalien enthalten. Bei Kleinkindern kann eine verschluckte Kippe bereits zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Beim Rauchen sammeln sich in die Schadstoffe in den Kippen und Stummel. Regen wäscht Giftstoffe aus den Kippen. Nikotin und andere Schadstoffe landen in der Kanalisation im Abwasser oder über den Boden ins Grundwasser.
Die Stadtverwaltung erinnert daran, dass es kein Problem ist, die Kippen ordnungsgemäß in Mülleimern zu entsorgen und vor Gaststätten und Einkaufzentren die Aschenbecher zu nutzen. Auch die Anschaffung von kleinen, verschließbaren Taschen-Aschenbechern, die der Handel anbietet, kann eine Lösung für das Rauchen im Freien sein. howa