Wir für Burscheid: Ute Hentschel plant den Rückzug
Die Gemeinschaft verabschiedet sich von den Plänen zur Weihnachtsbeleuchtung. 25 000 Euro hätte die WfB dafür aufwenden müssen.
<strong>Burscheid. Bei der Mitgliederversammlung der Wirtschafts- und Werbegemeinschaft "Wir für Burscheid" (WfB) hatte es am Donnerstagabend noch moderater geklungen: "Ich bin nicht willens und in der Lage, 20 Jahre Vorstandsarbeit zu machen", appellierte die Vorsitzende Ute Hentschel an die Mitglieder, bei den Neuwahlen im März kommenden Jahres "Verantwortung zu übernehmen". Freitag wurde die Buchhändlerin gegenüber dem BV deutlicher: "Ich werde als Vorsitzende nicht weitermachen und hoffe, dass ich im März nicht in moralischen Zugzwang gerate, weil sich kein anderer findet."
Hentschel, seit der Gründung der WfB im März 2006 im Amt, begründet ihre Entscheidung mit der schwierigen Vermittlerrolle sowohl innerhalb der Mitgliederschaft als auch "zwischen WfB, Stadt und Politik". Dahinter verbirgt sich der Ärger über die viele und aus ihrer Sicht auch oft unqualifizierte Kritik an der WfB. "Ich muss mich nicht beschimpfen lassen."
Die Diskussion um die Weihnachtsbeleuchtung, die im vergangenen Jahr losbrach, ist ein Beispiel. Und dann "das Theater um den Frühlingsmarkt". Anstatt zu loben, dass die WfB überhaupt etwas unternehme, "hat uns die Kommunalpolitik vorgeworfen, wir machten das Stadtfest kaputt". Dieses "Rumgemecker, noch bevor man sich zusammengesetzt hat", hat Hentschel offenbar satt.
Auch innerhalb der WfB sei die alte Werbegemeinschaft am aktivsten. Den Anspruch der WfB, ein Netzwerk zu bilden mit Gastronomie, Gewerbe und Selbstständigen, sieht Hentschel bisher kaum erfüllt: "Das Bewusstsein, dass es allen hilft, wenn wir zusammenarbeiten, hat sich noch nicht durchgesetzt."
Der Plan der WfB, ab diesem Jahr für eine einheitliche und repräsentative Weihnachtsbeleuchtung zu sorgen, ist an den Kosten gescheitert. Die hätten sich auf rund 25 000 Euro belaufen; Hoffnungen, einen Teil der Kosten an Partner abtreten zu können, hat sich zerschlagen. "Wir können nicht unser ganzes Budget für Weihnachtsbeleuchtung aufwenden", sagte Axel Breunsbach, Bezirksdirektor der Kreissparkasse Köln.
Breunsbach kritisierte vor allem die Rheinenergie, deren Vertreter im gemeinsamen Gespräch "völlig unvorbereitet" gewesen sei. Angaben zu den Energiekosten konnten gar nicht gemacht werden; auch wurden die Kosten für Steckdosen an den Straßenlaternen zunächst mit 400 Euro pro Stück angegeben, später mit 320, schließlich mit 190 Euro. Nach dem Beschluss der Mitgliederversammlung bleibt es nun bei der bisherigen Regelung, dass im Grunde jeder Einzelhändler für sich entscheidet, ob er die Kosten für eine Beleuchtung vor seinem Geschäft übernehmen will oder nicht.
Die Planung für das Luftballonfest der WfB am 25. August steht, ebenso für die Seniorenwoche vom 27. August bis 1. September im Vorfeld des Jahrmarkts der Generationen und Kulturen. Der Martinsmarkt am 3. und 4. November soll im Aufbau dem Frühlings- und Familienfest ähneln.
Organisatorin Janica Solbach kündigte an, in den nächsten Wochen bei Kindergärten und Schulen für die Teilnahme an einem großen gemeinsamen Martinszug am Samstag, 3. November, ab 17.30 Uhr zu werben. Er startet in der Kirchenkurve und soll mit einem Martinsfeuer auf der Wiese an der Wiehbachquelle in Löh enden.
Michael Köth und Stephanie Baggeler haben sich inzwischen aus dem WfB-Vorstand wieder zurückgezogen. Mit Bettina Wehrenberg ist bisher zumindest eine Nachrückerin gefunden worden.